Nach drei Monaten Vollsperrung rollt der Autoverkehr in Westrichtung wieder über die A42-Brücke über den Rhein-Herne-Kanal. Die Strecke ist in Fahrtrichtung Kamp-Lintfort seit Samstagmittag, 16. März, wieder für Autos freigegeben, wie die zuständige Autobahngesellschaft berichtete. Mit einer Wiege- und Schrankenanlage wird gleichzeitg der Schwerlastverkehr ausgebremst. Das heisst: Um weitere Schäden zu vermeiden, dürfen Fahrzeuge über 3,5 Tonnen Gewicht nicht mehr über die bereits beschädigte Kanalbrücke fahren.
Auch die Gegenrichtung der A42 soll bald wieder für Autos befahrbar sein. Einen konkreten Termin, wann die dafür notwendigen Arbeiten an der Schrankenanlage abgeschlossen sind, nannte die Autobahn GmbH aber noch nicht.
Zahlreiche Problembrücken in NRW
Die A42, wichtige Ost-West-Verbindung in der Mitte des Ruhrgebiets, ist seit Dezember unterbrochen, weil eklatante Schäden an der Kanalbrücke festgestellt wurden. Damit setzt sich in Nordrhein-Westfalen eine Reihe von Problemen mit wichtigen Autobahnbrücken fort: So ist etwa die Autobahn 45 bei Lüdenscheid wegen eines erforderlichen Brückenneubaus jahrelang gesperrt. Bei Köln wurde der Schwerlastverkehr vor der maroden Leverkusener Brücke jahrelang mit Schrankenanlagen gestoppt. Auch die Kanalbrücke der A43 bei Herne ist für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen nicht mehr befahrbar.
Entlastung gab es wenigstens in einem Fall: Nach vier Jahren Bauzeit war im Spätherbst 2023 bei Duisburg zumindest der erste Teil einer neuen Rheinbrücke freigegeben worden. Sie ersetzt die schadhafte Rheinbrücke Neuenkamp. Ein Sprecher der Autobahn GmbH sprach von einem gutem Timing und glücklichen Zufall, der es ermöglicht habe, an der A42 zeitnah wieder Autoverkehr zuzulassen: Teile der in Duisburg gerade abgebauten Wiege- und Schrankenanlage werden nun an der Kanalbrücke bei Bottrop wiederverwendet.