Das Forschungsprojekt „Ko-HAF – Kooperatives Hochautomatisiertes Fahren“ hat eine positive Zwischenbilanz gezogen. Ko-HAF beschäftigt sich mit dem hochautomatisierten Fahren bei höheren Geschwindigkeiten, die der Fahrer nicht mehr dauerhaft überwachen muss.
Das Projekt von Partnern von Industrie (etwa Daimler, BMW, Audi und Opel), Wissenschaft und öffentlicher Hand soll im September 2018 seinen Abschlussbericht vorliegen. Dann soll das hochautomatisierte Fahren im realen Verkehr auf der Autobahn demonstriert werden. Ko-HAF-Koordinator Andree Hohm von Continental blickt nach Vorn: „Die neue Technik liefert extrem effektive Werkzeuge zur Vermeidung von Verkehrsunfällen, die heute meistens von Menschen verursacht werden.“ Als weiteren Vorteil sieht er die Zeitersparnis: „Wer im dichten Autobahnverkehr Zeitung lesen, Nachrichten empfangen und schicken oder ein Fußballspiel anschauen kann, gewinnt enorm an Lebensqualität hinzu.“
Das Projekt hat ein Gesamtbudget von 36,3 Millionen Euro. Es wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie im Rahmen des Programms „Neue Fahrzeug- und Systemtechnologien“ mit 16,9 Millionen Euro gefördert.
Nun, zur Halbzeit, gaben die Projektpartner einen Zwischenstand bekannt. „Alles im Plan!“ fasste Hohm kurz und knapp zusammen. In der ersten Projekthälfte ging es vor allem um die Konzeption und Entwicklung eines Safety Servers (wo die Daten gesammelt werden) und die Kommunikation zwischen Fahrzeugen und Server. Stand jetzt erhalten die Fahrzeuge auf Anfrage eine hochgenaue digitale Karte und können umgekehrt ihre Umfeldwahrnehmungen, das heißt statische Verkehrsobjekte wie Schilder oder Markierungen hochladen. Auch das Thema Eigenlokalisierung wurde behandelt. Dabei testeten die Projektpartner nicht nur im Labor, sondern auch auf der Autobahn rund um Frankfurt.
Ein wichtiges Thema beim Autonomen Fahren ist die Mensch-Maschine-Interaktion, auch das ist ein Thema des Projektes. Wie schnell kann der Fahrer die Fahraufgabe bei Bedarf wieder übernehmen? „Es hat sich gezeigt, dass durch verschiedene Aufgaben die Fahrerverfügbarkeit unterschiedlich stark beeinflusst wird. Zudem rückt Müdigkeit in den Fokus der Studien, da müde Fahrer weniger schnell als verfügbare Fahrer reagieren könnten“, schreibt Ko-HAF.
Wer sich für das Projekt interessiert, findet auf der Website von Ko-HAF weiter Informationen.
(tr)