Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) hat zehn Forderungen an Politik und Verkehrsteilnehmer formuliert, die aus seiner Sicht zu einer Verbesserung der Sicherheit von Radlern im Verkehr sorgen würden. ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork: „Wir wollen, dass die „Vision Zero“ – also Null Verkehrstote auf deutschen Straßen – im Straßenverkehrsrecht verankert wird.“ Laut Stork sei es bisher unausgesprochenes Ziel der Straßenverkehrsordnung, den Autoverkehr möglichst ungehindert fließen zu lassen. „Davon müssen wir weg. Oberste Prämisse muss es sein, Menschen vor Gefahren zu schützen“, sagte Stork.
Die zehn Forderungen des ADFC:
1. „Vision Zero“ in die Straßenverkehrsordnung
2. Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit innerorts
3. Fahrrad-Infrastruktur dem gestiegenen Bedarf anpassen
4. Geschützte Radverkehrsinfrastruktur für Hauptstraßen
5. Intelligente Ampelschaltungen
6. Sichtbehinderungen zwischen Kfz- und Radverkehr vor Kreuzungen beseitigen
7. Verpflichtende Lkw-Abbiegeassistenten
8. Kontrollen von Schulterblick und Überholabstand
9. Mehr Kontrollen und stärkere Sanktionierung von zugeparkten Radwegen
10. Mehr Regelakzeptanz – von allen!
Laut ADFC stirbt im Durchschnitt jeden Tag ein Radfahrer in Deutschland, alle sieben Minuten wird ein Radfahrer verletzt. Stork befürchtet ein weiteres Ansteigen dieser Zahlen: „Der Radverkehr wird weiter zunehmen, das ist politisch so gewollt. Damit sich die Unfallrisiken nicht weiter verschärfen, muss dringend gegengesteuert werden.“ Für Stork sind hier Pkw und Lkw in der Pflicht: „Weil die Gefahren im Verkehrssystem schwerpunktmäßig von den Kraftfahrzeugen ausgehen, müssen Schutzmaßnahmen in erster Linie beim Gefahrenverursacher ansetzen – durch Verkehrsberuhigung, fehlerverzeihende Infrastruktur und intelligente Fahrassistenzsysteme.“
(tr)