Benzin- und Dieselmotoren werden immer sauberer, bei Elektroautos spielen Motor-Emissionen keine Rolle. Umso mehr rücken andere Feinstaubquellen wie der Bremsabrieb in den Fokus. Laut ADAC kommen rund 20 Prozent der Feinstaubemissionen eines Fahrzeugs von den Bremsen, zusammen mit dem Reifen- und Straßenabrieb sogar zwei Drittel. In Deutschland werden jährlich rund 8.000 Tonnen Bremsabrieb freigesetzt, davon rund 3.000 Tonnen Partikel der besonders gesundheitsrelevanten Größe PM2,5 (kleiner 2,5 Mikrometer), die bis in die Lunge vordringen können.
Grenzwert realisierbar
Die geplante Euro-7-Norm sieht als Grenzwert für die Partikelemissionen aus Bremsabrieb sieben mg/km vor. Ab 2035 soll dieser Wert auf drei mg/km gesenkt werden. Die Bremsstaub-Emissionen werden auf einem Schwungmassenprüfstand im Reinraum ermittelt. „Unsere Messungen ergaben je nach verbauter Bremse Werte zwischen fünf und 20 Milligramm Feinstaub je Kilometer“, erklärt Reinhard Kolke, Leiter des ADAC-Technik-Zentrums. Damit sei aus Sicht des Automobilclubs ein Grenzwert von sieben mg/km realisierbar.
Möglichkeiten zur Reduktion
Zur Reduktion beitragen können nach Ansicht des Experten unter anderem optimierte Reibbelag-Mischungen und verschleißfestere Bremsscheiben. Auch eine Absaugung oder ein Filtersystem an der Bremse können Feinstaubemissionen senken. Gegenüber Scheibenbremsen hält auch das geschlossene System von Trommelbremsen den Feinstaub besser zurück. Bei Elektro- und Hybridfahrzeugen kann eine Verbesserung der Rekuperationsleistung den abrieb reduzieren.