Selbst erfahrene Fahrlehrer können bei einem Audi Fahrertraining noch eine Menge mitnehmen. Das konnten die Teilnehmer des Audi-Praxistests von „Fahrschule“ am 19. Januar 2009 hautnah erfahren.
Was in der kurzen theoretischen Einführung gesagt wurde, ist einem Fahrlehrer in der Regel bekannt. Zum Beispiel, dass sich die Hände immer in „viertel vor drei“-Stellung am Lenkrad befinden sollten und dass auch beim Übergreifen die Hände immer genau an diesen Stellen angesetzt werden sollten. Oder dass beim Einstellen des Sitzes immer darauf geachtet werden muss, dass auch bei voll durchgetretenen Pedalen die Knie noch leicht gebeugt sind. Nicht nur wegen der Kraft, mit der die Pedale dann betätigt werden können, sondern auch für den Fall, dass es trotzdem zu einem Unfall kommt. Ist das Bein beim Aufprall gestreckt, wird der Oberschenkelknochen quasi geradewegs in die Hüfte geschossen „wie ein Nagel in Weichholz“, so Instruktor Uwe Fricker. Ist das Knie abgewinkelt, wird zumindest ein Teil der Kräfte über das Gelenk abgeleitet.
Im praktischen Teil konnte jeder gefährliche Situationen auf einer Eisfläche selbst erfahren und dabei zum Beispiel üben, wie man am besten reagiert, wenn das Fahrzeug untersteuert – abrupt vom Gas sowie langsam und ruhig den Lenkeinschlag zurücknehmen – auch wenn das im ersten Moment unlogisch erscheint, weil man in die Richtung lenken muss, in die man gerade nicht fahren will. Beim Übersteuern dagegen musste schnell und viel gegen- und natürlich rechtzeitig wieder zurückgelenkt werden.
Bei den Brems- und bei den Ausweichübungen war den Instruktoren Rob Kunst und Uwe Fricker eine Sache extrem wichtig: Die Übung ist erst dann zu Ende, wenn das Fahrzeug geradeaus gelenkt wurde und steht. Viel zu oft passieren Unfälle, weil ein Fahrer beispielsweise nach einem erfolgreichen Ausweichmanöver „vergisst“, die Räder wieder geradeaus zu lenken und so an der Leitplanke landet.
Bei allen Übungen wurde deutlich, was auch Fahrlehrer ihren Schülern immer wieder predigen: Die Blickführung ist entscheidend. Gerade in Gefahrsituationen sollte man immer genau dorthin gucken, wo man hin will. (bub, 20.1.09)