Schnelleres Internet im Auto, eine deutsche Vorreiterrolle beim autonomen Fahren und kundenfreundlicheres Laden von E-Fahrzeugen – das sind die Kernziele, die der jüngste „Autogipfel“ für die angeschlagene Branche formuliert hat. Wie die Verkehrsrundschau (VR) in ihrer Onlineausgabe berichtet, gab es sonst kaum konkrete Beschlüsse. Vielmehr wurden Prüfaufträge formuliert und etliche Fragen auf die nächsten Gespräche im November geschoben.
Eins stehe nach den Beratungen am Dienstagabend aber fest: Weitere direkte Absatzhilfen in Form von Kaufzuschüssen auch für neue Verbrennerautos dürfte es nicht geben. Stattdessen setzen Politik und Branche auf indirekte Unterstützung und Maßnahmen, die den schwierigen Wandel in der deutschen Schlüsselindustrie voranbringen sollen, berichtet die VR. Mit Blick auf die akuten Verkaufseinbrüche, die besonders Zulieferer unter Druck bringen, solle außerdem eine Arbeitsgruppe untersuchen, ob und wie ein „marktwirtschaftliches Konzept“ entwickelt werden könnte. Dabei gehe es zum einen um eine Stärkung des Eigenkapitals betroffener Firmen. Zum anderen soll laut dem Ergebnispapier geprüft werden, welche weiteren Aspekte bei den im Konjunkturpaket der Bundesregierung vorgesehenen „Zukunftsinvestitionen“ in die Branche berücksichtigt werden sollten.
Zentrales Thema: Digitalisierung im Verkehr
Die Videokonferenz von Kanzlerin Angela Merkel, Bundesministern und Vertretern von Autoherstellern sowie Gewerkschaften und Ministerpräsidenten aus „Autoländern“ befasste sich aber vor allem mit der Digitalisierung im Verkehr. So soll Deutschland eine „Führungsrolle beim autonomen Fahren“ einnehmen, schreibt die VR mit Verweis auf die gestern getroffenen Entscheidungen. Ein entsprechendes Gesetz werde vorbereitet. Deutschland wolle dann „das erste Land weltweit sein, das fahrerlose Kraftfahrzeuge im Regelbetrieb sowie im gesamten nationalen Geltungsbereich erlaubt“. Bis 2022 sollen Autos mit autonomen Fahrfunktionen im Regelbetrieb unterwegs sein.
Beim Aufbau eines Ladenetzes für Elektroautos sollen Wirtschafts- und Verkehrsminister „zeitnah“ mit der Energiewirtschaft zu einem zweiten Spitzengespräch zusammenkommen.