InSachsen-Anhaltwird sich der Bedarf anWasserstoffeinem Gutachten zufolge bis 2045 verdoppeln. Vor allem in der chemischen Industrie im Süden und Osten des Landes und am Flughafen Leipzig/Halle werde es einen großen Bedarf geben, wie aus einem am Donnerstag veröffentlichten Gutachten der Kölner Beratungsfirma r2b im Auftrag des Umweltministeriums hervorgeht. Dafür brauche es einen verstärkten Ausbau von Wind- und Solaranlagen. Aktuell liege der Wasserstoffbedarf in Sachsen-Anhalt bei 10 Terawattstunden, bis zum Jahr 2045 werde der Bedarf auf 23 Terawattstunden steigen.
Umweltminister Armin Willingmann (SPD) betonte die Potenziale, die mit dem Ausbau der Wasserstoffwirtschaft für Sachsen-Anhalt einhergehen würden. So könnten bis 2045 rund 27.000 Arbeitsplätze neu entstehen. Dies seien mehr Arbeitsplätze als derzeit in der Landwirtschaft und in etwa so viele wie bei den Automobilzulieferern im Land. Pro Jahr könnten rund 1,6 Milliarden Euro durch die Wasserstoffindustrie erwirtschaftet werden. Der Ausbau sei zudem wichtig, weil dadurch etwa 75 Prozent des benötigten Wasserstoffs im Land selbst produziert werden könnten.
Große Potenziale sieht dieStudievor allem bei den Speicherkapazitäten. Demnach liegen mehr als 18 Prozent der gesamten Speicherkapazitäten inDeutschlandin Sachsen-Anhalt. "Die Studie belegt, dass sich Sachsen-Anhalt zu einer führenden Region für die Erzeugung und Nutzung von klimaneutral erzeugtem Wasserstoff entwickeln kann", sagte Willingmann. Zentrale Voraussetzung sei der Ausbau der erneuerbaren Energien. Im vergangenen Jahr wurde bereits bundesweit das geplante Kernnetz vorgestellt, bei dem bisherige Gasleitungen auf denTransportvon Wasserstoff umgestellt werden sollen. Der Studie zufolge besteht in Sachsen-Anhalt bis 2045 ein zusätzlicher Bedarf von rund 300 Kilometern.