Autofahrer, die häufig ihren Wagen in Parkhäusern abstellen, kennen die Situation: Oft muss mehrmals hin- und herrangiert werden, bevor man ordentlich in der nicht gerade breiten Parklücke steht. Ein Problem, das der ADAC auch in seinem aktuellen Test von 44 Parkhäusern in zwölf deutschen Städten kritisiert. Keines der Testobjekte erhielt die Bewertung "Sehr Gut".
Den ersten Platz belegte die Vitihofgarage in Osnabrück. Sie überzeugte durch einen guten baulichen Zustand, Übersichtlichkeit sowie eine deutliche Beschilderung und Markierung. Zudem konnte das Parkhaus aufgrund ihrer sehr breiten und flachen Rampen sowie fehlenden Pfeiler an den schräg angeordneten Parkplätzen punkten.
Verlierer des Test war dagegen die Tiefgarage Am Theater in Heidelberg. Die Kritikpunkte hier: Die Einfahrtshöhe ist zu knapp, die Parkplätze sind zu schmal, die Fahrgassen und Parkplätze sind zu schlecht beleuchtet, die Parkplätze für Behinderte sind nicht barrierefrei zu erreichen, für Eltern mit Kindern gibt es erst gar keine ausgewiesenen Parkplätze, Notrufe und Handy-Empfang fehlen ebenfalls.
Die Fahrzeuge werden immer breiter
Die Breite der Parkplätze erwies sich in den meisten Parkhäusern als größtes Problem. Zwar wurden oftmals die Mindestbreiten von 2,30 Metern - wie es laut der Garagenverordnungen der Bundesländer vorgeschrieben ist - eingehalten. Die Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen empfiehlt jedoch für Anlagen des ruhenden Verkehrs eine Breite von mindestens 2,50 Meter. Ihre Erklärung: Unsere Fahrzeuge werden immer breiter, sodass die Vorgabe aus den 1970er-Jahren nicht mehr ausreiche.
Ein weiterer Knackpunkt: Bei zwei Drittel der Testobjekte gab es entweder gar keine oder nur sehr wenige behindertengerechte Parkplätze. Beinahe genauso groß war die Anzahl der Parkhäuser, die keinen barrierefreien Zugang haben. In rund der Hälfte der Aufzüge waren die Bedienelemente so hoch angebracht, dass Rollstuhlfahrer sie nicht erreichen können. Und an keinem einzigen Kassenautomaten fanden sich ausreichend niedrige Bedienelemente.
Von den insgesamt 44 Parkhäusern schnitten 17 mit dem Urteil "Gut", 19 mit "Durchschnittlich", sieben mit "Mangelhaft" und eines mit "Sehr Mangelhaft" ab. Getestet wurde in Aachen, Freiburg im Breisgau, Fürth, Halle an der Saale, Heidelberg, Krefeld, Ludwigshafen, Magdeburg, Oldenburg, Osnabrück, Saarbrücken und Würzburg. Die Objekte, mit einer Mindestanzahl von 150 Stellplätzen für Kurzzeitparker, mussten zental liegen und für jeden nutzbar sein. 19 Betreiber hatten im Vorfeld dem ADAC das Betreten ihrer Parkhäuser für den Test verboten.
(jg)