Aufgrund des „störrischen Handlings“ sei Quadfahren weder mit Pkw noch Motorrädern vergleichbar. „Dafür sind bauartbedingte Besonderheiten der kleinen Vierlinge verantwortlich: So verfügen Quads nicht über ein Differenzial, das bei Kurvenfahrten die Drehzahlunterschiede zwischen den kurveninneren und den kurvenäußeren Rädern ausgleicht. Ohne ein solches ‚Ausgleichsgetriebe‘ drehen alle Räder gleich schnell und treiben das Fahrzeug im schlechtesten Fall geradeaus statt durch die Kurve. Reagiert ein nicht versierter Quadfahrer in einer solchen Situation falsch, ist der ‚Abflug‘ vorprogrammiert“, erklärt das Goslar Institut. Laut UDV (Unfallforschung der Versicherer) soll nicht zuletzt deshalb das Unfallrisiko pro gefahrenen Kilometer beim Quad doppelt so hoch sein wie beim Pkw.
Helm ist Pflicht
Aufgrund des großen Verletzungsrisikos sollten Quadfahrer nicht ohne die entsprechende Schutzbekleidung unterwegs sein, rät das Goslar Institut: „Der Schutzhelm ist für Quadfahrer ohnehin vorgeschrieben: Laut Paragraf 21a Abs. 2 der Straßenverkehrsordnung haben Fahrer und Beifahrer offener drei- oder mehrrädriger Kraftfahrzeuge mit einer bauartbedingten Höchstgeschwindigkeit von mehr als 20 km/h einen geeigneten Helm zu tragen – somit auch Quadfahrer.“
Bei der Wahl der weiteren Schutzkleidung sollten sich Quadfahrer an Motocross-Fahrern orientieren, heißt es weiter: Unter den Schutzjacken und -hosen (mit Polstern an Schultern und Gelenken) tragen diese noch Protektoren. Auch sollte auf gute Motorradstiefel und ausreichend feste Handschuhe nicht verzichtet werden.
Automobilclubs bieten Quadtrainings an
„Um sich vernünftig auf das Quadfahren vorzubereiten, sollten sich insbesondere Neulinge vor den ersten Touren intensiv mit den sehr speziellen Fahreigenschaften dieser Gefährte vertraut machen. Hierzu bieten zum Beispiel Automobilclubs entsprechende Fahrertrainings auf abgesperrtem Gelände an. Diese können auch dazu genutzt werden, um zu Saisonbeginn die eigenen Kenntnisse wieder aufzufrischen.“