US-Forscher wollten wissen, ob der Autoverkehr ins Stocken gerät, wenn neue Radstreifen angelegt und dadurch Fahrstreifen verengt werden. Dazu wurden das Stauaufkommen und die Fahrzeitverluste für Autofahrer auf zweispurigen Straßen mit und ohne Radstreifen untersucht. Der Anteil des Radverkehrs betrug bis zu zehn Prozent.
Das überraschende Ergebnis, vom der ADAC auf seinem Blog berichtet: Separate Fahrstreifen für Radfahrer würden auch für Autofahrer Vorteile bringen. Sie kämen schneller vorwärts. Je höher der Anteil der Radfahrer sei, desto deutlicher sei der Zeitgewinn für Autofahrer. „Bei einem Radleranteil von zehn Prozent am Verkehr kommen Autofahrer um etwa ein Drittel schneller vorwärts, wenn es eine separate Radspur gibt“, schreibt der Automobilclub.
Interessen sorgfältig abwägen
Aus ADAC-Sicht sind bei einer Neuordnung des Straßenraums die unterschiedlichen Interessen sorgfältig abzuwägen. Radfahrstreifen seien eine Alternative zu Bordsteinradwegen, sofern die Straßenquerschnitte ausreichend breite Fahrspuren für Autofahrer und Radfahrer zulassen würden. „Die Anlage von Radfahrstreifen auf Kosten von Kfz-Fahrspuren auf Hauptverkehrsstraßen ist dagegen nur dann vertretbar, wenn eine Verkehrsverlagerung in sensible Wohngebiete weitgehend ausgeschlossen werden kann.“
(tc)