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Deutliche Steigerung bei Hocharabisch

30.06.2017 13:44 Uhr
Deutliche Steigerung bei Hocharabisch
Die Wahl des 1. Vorsitzenden hat in diesem Jahr im Saarland für einige Aufregung gesorgt
© Foto: Ulrich Lieber

Im April war die Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Fahrlehrer Saar. Wegen einer Wahlanfechtung, in der nun Ende Juni die Entscheidung gefallen ist, kommt der Bericht hierzu erst jetzt.

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In sämtlichen Bundesländern wird derzeit von gestiegenen Zahlen bei den Fahrerlaubnisprüfungen berichtet. Vor allem die vielen auf Hocharabisch abgelegten Prüfungen tragen zu dieser Statistik bei. Das ist auch im Saarland nicht anders, wie Berthold Wallrich, Geschäftsführer des TÜVs Saarland, bei der Mitgliederversammlung des Landesverbandes der Fahrlehrer Saar berichtete.

Wallrich sagte außerdem, er hoffe, dass die Probleme zwischen dem TÜV und den saarländischen Fahrlehrern, mit denen der Verband derzeit kämpft, bald beigelegt werden können. Der TÜV habe derzeit „hin und wieder Probleme“, die Termine für die Prüfungen im zugesagten Zwei-Wochen-Rhythmus zuzuteilen. „Das ist für Sie als Unternehmer und genauso für uns nicht akzeptabel“, gab Wallrich zu. Die Kapazitäten würden momentan einfach nicht ausreichen. Ein Grund sei die Einführung der Rente ab 63 Jahre, sodass viele Prüfer in den Ruhestand gegangen seien. Die Stellen seien nachbesetzt worden, aber Sachverständige benötigen zwei Jahre Ausbildung, bis sie als Prüfer eingesetzt werden können. Der TÜV habe im vergangenen Jahr fünf neue Mitarbeiter eingestellt, aber die seien erst im nächsten Jahr fertig, bat Wallrich um Verständnis.

Zukunft des Fahrlehrerberufs

Auf die Zukunft des Fahrlehrerberufs ging Dieter Quentin, 1. stellvertretender Vorsitzender der Bundesvereinigung der Fahrlehrerverbände (BVF), ein. Er informierte über die Eckpunkte der Fahrlehrerrechtsreform und bewertete unter anderem die Verlängerung der Fahrlehrerausbildung sehr positiv. „Wir haben dann eine Mindestausbildungszeit von 1.541 Stunden. Die bisherige Ausbildung beinhaltet knapp 1.200 Stunden.“ Man habe sich zwar noch mehr gewünscht, aber man dürfe auch nicht träumen, dass schlagartig noch deutlich mehr verlängert würde. „Ich bin davon überzeugt, dass wir hier auf einem guten Weg sind.“ Letztlich sei es erst mal ein Zwischenschritt.

Autonomes Fahren

„Das Thema autonomes Fahren beschäftigt uns nicht erst seit den letzten Jahren“, sagte Dieter Quentin, es werde in der Bundesvereinigung bereits seit Jahrzehnten diskutiert. Aber auch, wenn es mittlerweile bereits Testfelder in Deutschland gebe, um das autonome Fahren auszuprobieren: So schnell werde es aber nicht zur Realität werden, der Mensch wolle das Lenkrad noch selbst in der Hand halten. Letztlich hätten auch viele noch Angst vor möglichen Fehlreaktionen des Autos. Problematisch sei zudem die Möglichkeit, dass Hacker sich in das System einschleusen und es manipulieren oder zum Absturz bringen. Allein deshalb sei es wichtig, dass der Fahrer als letzte Instanz alle Möglichkeiten behalte. Von Seiten der Hersteller werde die Möglichkeit, vollautomatisiert zu fahren, etwa ab dem Jahr 2025 erwartet.

Detlef Mühlast, zu dem Zeitpunkt noch 3. Vorsitzender des Fahrlehrerverbandes Saar, nahm ebenfalls Stellung zum autonomen Fahren und legte dabei den Schwerpunkt auf die Fülle der Daten, die vom Auto gesammelt werden. Das sei den meisten Fahrern gar nicht bewusst. Er informierte auch über die derzeit in der EU diskutierte „Zwangsbremse“, mit der Autos automatisch auf die erlaubte Geschwindigkeit heruntergebremst werden sollen.  „Damit will man 37 Prozent der Verkehrsunfälle verhindern“, so Mühlast. Denn die Reduktion der Durchschnittsgeschwindigkeit um nur ein km/h bedeute drei Prozent weniger Unfälle.

Kundenportal der Fahrlehrerversicherung

Stefan Kottwitz von der Fahrlehrerversicherung berichtete über steigende Kosten bei der Schadenregulierung – obwohl die Anzahl der Schäden gesunken sei. Das liege an den immer hochwertigeren Ausstattungen der Autos, die damit höhere Reparaturkosten verursachten. Letztlich habe die Fahrlehrerversicherung aber trotzdem leichte Gewinne einfahren können. Er wies auch nochmal auf das neue Web-Kundenportal hin, in dem die Versicherten umfangreiche Services in Anspruch nehmen könnten. 

2.000 Euro Zuschuss für Handicap-Ausstattung

Bernd Nentwig vom Hauptsponsor Audi stellte die neuesten Modelle des Herstellers vor, wobei vor allem der Q2 ein ideales Fahrschulauto sei. „Das Feedback zum Q2 ist bisher sehr gut“, versicherte Nentwig. Er wies auch noch einmal darauf hin, dass es für die Handicap-Ausstattung der Fahrschulen weiterhin 2.000 Euro Zuschuss von Audi gebe

„Wir alle gemeinsam sind der Verband“

Vorsitzender Detlef Eisink sprach in seinem Geschäftsbericht nicht nur über die zahlreichen Termine, die der Vorstand im abgelaufenen Geschäftsjahr absolviert hatte. Er wies auch auf die sinkenden Mitgliederzahlen hin und wünschte sich mehr Beteiligung seiner Mitglieder: „Bitte kommen Sie aktiv auf mich zu – auch mit Ihren Fragen! Wir alle gemeinsam sind der Verband.“

Bei der turnusgemäßen Wahl konnte sich Eisink gegen seine Herausforderer Detlef Mühlast und Guido Simon durchsetzen. Neuer 3. Vorsitzender ist Jörg Henne. Er löst Detlef Mühlast ab, der sich für dieses Amt nicht erneut zur Verfügung stellte.

Erneute Wahl Ende Juni

Nach einer Wahlanfechtung wegen eines Formfehlers haben die Saarländer im Juni erneut gewählt. In dieser Versammlung wählten sie Detlef Mühlast als ihren neuen 1. Vorsitzenden. 2. und 3. Vorsitzender bleiben Manni Bard und Jörg Henne.

(Ulrich Lieber)

 

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