Nicht selten wird der regelmäßig stattfindende Blitzermarathon ein wenig belächelt. Denn, so die Argumentation der Kritiker, wer fährt denn schneller als erlaubt, wenn er wisse, dass an einem bestimmten Tag verstärkt geblitzt werde? Die beeindruckende Antwort lieferte Roadpol mit der Auswertung des europaweiten Blitzermarathons 2022. In Bayern raste ein Autofahrer mit 190 km/h über eine Landstraße auf der maximal 80 Kilometer pro Stunde zulässig waren. Dafür muss der Fahrer 1.400 Euro Strafe zahlen, erhält zwei Punkte in Flensburg und darf sich über ein dreimonatiges Fahrverbot freuen. Knapp dahinter zwei weitere Deutsche. Während ein Pilot sein Fahrzeug mit 90 km/h durch eine geschlossene Ortschaft dirigierte, entschied sich ein anderer dafür, 189 km/h anstelle der erlaubten 100 km/h zu fahren.
Trotz dieser Werte fiel die Bilanz des Blitzermarathons insgesamt positiv aus. Bei den in 19 Ländern kontrollierten 3,1 Millionen Fahrzeugen wurden „nur“ 104.315 Geschwindigkeitsübertretungen festgestellt. Damit sank die Quote der Schnellfahrer auf 3,4 Prozent, im Jahr zuvor lag sie noch bei 6,8 Prozent.