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Mautlos in Österreich: Sanktionen und Ausreden

20.03.2024 14:32 Uhr | Lesezeit: 4 min
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Die Brenner Autobahn A 13 ist eine Autobahn in Tirol und Teil der Europastraße 45. Dafür ist zusätzlich noch eine Sondermaut zu entrichten
© Foto: Goldmann/picture alliance

Die Reisebereitschaft der Deutschen ist groß, das Verkehrsvolumen an Österreichs bedeutenden Transitachsen ebenso. Jahr für Jahr werden dort etwa eine Viertel Million Fahrzeuge ohne gültige Vignette erwischt. Die Experten des ADAC informieren über Bußgelder und Ausreden der Mautsünder.

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Am nördlichen Ende der Tauerntunnel (A10) wurden im letzten Jahr pro Tag knapp über 25.000 Kfz gezählt, auf der Inntalautobahn (A12) an der Anschlussstelle Kufstein-Süd, ab der die Missachtung der Vignettenpflicht sanktioniert wird, waren es sogar über 43.500 täglich. Dabei werden Jahr für Jahr etwa eine Viertel Million Fahrzeuge ohne gültige Vignette erwischt, rund 30 Prozent davon stammen aus Deutschland.

Damit die Reiselust nicht durch unerwartete finanzielle Zusatzbelastungen getrübt wird, sollte man nicht vergessen, eine gültige Vignette zu besorgen - am besten bereits vor der Abfahrt. Wer ohne Vignette erwischt wird, braucht nicht lange nach Ausreden zu suchen. In Österreich entlocken die üblichen Entlastungsversuche den Kontrolleuren nicht mal mehr ein müdes Lächeln.

Hitparade 2023: Ausreden der Mautsünder

- Hat gedacht, dass es bis zur ersten Ausfahrt vignettenfrei sei.

- Hat nicht gewusst, wo man sich eine Vignette kaufen kann.

- "Das Navi hat mich auf die Autobahn gelotst."

- "Ich bin hier noch nicht in Österreich!"

- Es ist umständlich eine 10-Tages-Vignette von der Windschutzscheibe abzulösen.

- "Habe ja eh die Sondermautstrecke bezahlt."

- "Ich habe mich bei der Eingabe ja nur um eine Ziffer geirrt." ( Digitale Vignette )

- "Es hat mir niemand gesagt, dass ich die Vignette aufkleben muss."

- "Habe nicht gewusst, dass man nach einem Windschutzscheibenbruch eine Ersatzvignette erhält."

- "Habe ein Wechselkennzeichen und kann daher eh jeweils nur ein Auto benützen."

- Hat nichts von der Vignettenpflicht in Österreich gewusst.

- "Das ist nicht mein Auto."

In flagranti: das kostet es

Das Strafmaß ist üppig. Es wird eine Ersatzmaut in Höhe von 120 Euro für mehrspurige Fahrzeuge, für einspurige 65 Euro fällig. Wird die Ersatzmaut nicht bezahlt, wird Anzeige über die zuständige Bezirksverwaltungsbehörde gestellt. Im Verwaltungsstrafverfahren kann der Strafrahmen dann bis zu 3000 Euro betragen.

Autofahrer sollten also unbedingt eine Vignette erwerben. Der Preis für die Pkw-Jahresvignette beträgt in diesem Jahr (2024) 96,40 Euro, für zwei Monate sind 28,90 Euro und für zehn Tage 11,50 Euro fällig. Die neu eingeführte 1-Tages-Vignette liegt bei 8,60 Euro. Sie ist bereits, wie diverse Streckenmaut-Tickets, im ADAC-Mautportal erhältlich.

Motorradfahrer bezahlen für die Jahresvignette 38,50 Euro, für die Zwei-Monats-Vignette 11,50 Euro und die 10-Tages-Vignette 4,60 Euro. Die aktuelle Tagesvignette kostet fürs Motorrad 3,40 Euro.


Vorsicht

Es gibt unseriöse Online-Anbieter: Sie rufen teilweise mehr als das Doppelte der offiziellen Preise auf. 



Dort ist "ohne" erlaubt

Auf folgenden Autobahnabschnitten in Österreich wird keine Maut verlangt. Diese Streckenabschnitte sind für Reisende aus Deutschland von besonderer Bedeutung: 

  • - Tirol: Inntalautobahn A12 (zwischen der Staatsgrenze bei Kufstein und der Anschlussstelle Kufstein-Süd)
  • - Land Salzburg: Westautobahn A1 (zwischen der Staatsgrenze am Walserberg und der Anschlussstelle Salzburg-Nord)
  • - Vorarlberg: Rheintal/Walgau-Autobahn A14 (zwischen der Staatsgrenze bei Hörbranz und der Anschlussstelle Hohenems)

Hier ist eine Sondermaut zu entrichten

Unabhängig von der Vignette ist auf bestimmten Streckenabschnitten in Österreich eine Sondermaut zu zahlen. Für die Brenner-, Tauern- und Pyhrn-Autobahn sowie Arlbergtunnel (Sperrung ab 15. April) und Karawankentunnel (Richtung Süden) gibt es im Vorverkauf digitale Tickets, mit denen die Mautstelle ohne anzuhalten passiert werden kann (Videomaut).

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