Gerade Motorradfahrer und hochgezüchtete Sportwagen sorgen in Städten und bei Anwohnern an Landstraßen für Unmut. Denn neben den Abgas-Emissionen belastet auch der Lärm der Verbrenner die Nerven und Gesundheit der Bürger. Dagegen will Frankreich schon bald flächendeckend ein modernes System namens „Méduse“ einsetzen und weitet ab November das Pilotprojekt weiter aus. Über Mikrofone soll mehrmals pro Sekunde die Lärmbelastung einzelner Verkehrsteilnehmer ermittelt werden. Bei Überschreitung der geltenden Grenzwerte reagiert die Überwachungsanlage und registriert das entsprechende Fahrzeug. Hierfür ist das System mit einer Kamera sowie einem System zur Kennzeichenerfassung gekoppelt.
Testphase für Lärmblitzer
Ob das System wirklich zuverlässig arbeitet und beispielsweise auch bei dichtem Verkehr die exakte Lärmquelle einwandfrei identifizieren kann, testet der französische Lärmschutzverband aktuell an ausgewählten Stellen. Ab November soll das Versuchsprojekt ausgeweitet werden und unter anderem in Paris und sieben anderen Städten Frankreichs die Einhaltung der Lärmgrenzwerte überwachen. Wenn das System nach der Testphase zugelassen wird (voraussichtlich im Jahr 2023), erhoffen sich die Verantwortlichen, dass Lärmsünder durch die dann zugestellten Strafzettel zu mehr Rücksicht erzogen werden können. Wie hoch die Strafen für Übertretungen sein werden, ist noch nicht bekannt. Aktuell überwacht die Medusa-Technik bereits die Einhaltung von Lärmschutz-Grenzwerten an Baustellen sowie Flughäfen.