Verschiedene fabrikneue Motorräder und Sportwagen sind nach einer Studie des Umweltbundesamts (UBA) unnötig laut. Zwar erfüllen sie die Zulassungsvorschriften, außerhalb der Prüfbereiche seien sie aber drastisch lauter. Diese zusätzliche Lärmbelästigung sei vor allem auf verbaute Klappen und zum Teil auch auf Lautsprecher im Abgasstrang zurückzuführen, berichtet die Zeitschrift Autohaus mit Verweis auf die Studie des UBA. Eine Pflicht, so leise zu bauen wie es der Stand der Technik zulasse, sei daher nötig, fordert das UBA.
Für die Studie hat das UBA drei Motorräder und drei Autos, die für „sportlichen“ Sound bekannt sind, untersucht, schreibt autohaus.de. Die Fahrzeuge wurden dazu sowohl unter den gesetzlichen Typ-Prüfbedingungen als auch unter normalen Bedingungen in der Praxis außerhalb des Prüfbereichs unter die Lupe genommen. Das Fazit der Behörde: Die erst kürzlich überarbeiteten, internationalen Geräusch-Zulassungsvorschriften seien ungeeignet, extreme Lärmemissionen im Straßenverkehr zu unterbinden. Sie müssten nochmals angepasst werden.
Bundesrat sieht „dringenden Handlungsbedarf“
Mitte August hatte eine Umfrage ergeben, dass eine große Mehrheit der Deutschen zumindest ein zeitweises Fahrverbot für laute Motorräder auf bestimmten Strecken unterstützen würde. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer lehnte Verschärfungen für Motorradfahrer hingegen ab.
Bereits im Mai sah der Bundesrat „dringenden Handlungsbedarf“, in besonderen Konfliktfällen Geschwindigkeitsbeschränkungen und „zeitlich beschränkte Verkehrsverbote an Sonn- und Feiertagen aus Gründen des Lärmschutzes“ zu ermöglichen. Dagegen gingen damals mehrere tausend Motorradfahrer im Rahmen von Demos in großen Städten auf die Straße.
Herbert Eibl