Wie der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) in einer Aussendung berichtet, stiegen die nachgewiesenen Nötigungs-Fälle im letzten Jahr auf 37.614 Vorkommnisse. Dazu zählen Fluchen, Hupen, Drängen oder Ausbremsen. Im Straßenverkehr birgt viele Situationen, über die man sich ärgern kann. Kommt Stress und Hektik des Alltags dazu, führt dies leicht zu unüberlegten Reaktionen. Die meisten davon übrigens im morgend- oder abendlichen Berufsverkehr.
Wie kann man aggressives Verhalten im Straßenverkehr eindämmen?
Laut einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des DVR Ende letzten Jahres sind rund zwei Drittel der Befragten der Meinung, dass härtere Konsequenzen in Form von zum Beispiel Bußgeldern, Punkten oder Fahrverboten, helfen könnten, Aggressionen im Straßenverkehr zu mindern. Die Aufnahme eines Zusatzmoduls "Aggression" in die Fahrausbildung, bei dem über rücksichtsvolles und achtsames Verhalten im Straßenverkehr informiert wird, findet ein Drittel der Teilnehmer als eine sinnvolle Idee, ebenso rund ein Drittel meint, mehr Aufklärung in den Medien und sozialen Netzwerken könnte Wirkung zeigen.
Mehr Rücksicht auf die, die den Verkehr eigentlich am Laufen halten
Der DVR fordert dabei insbesondere mehr Rücksicht und einen Perspektivenwechsel in Bezug auf Menschen, die auf den Straßen arbeiten, wie zum Beispiel Bauarbeiter, Müllwerker oder Einsatzkräfte, die meist ungeschützt in unmittelbarer Nähe des fließenden Verkehrs ihrer Tätigkeit nachgehen. Diese würden den Verkehr nicht aufhalten, sondern ihn am Laufen halten, so Manfred Wirsch, Präsident des DVR. Dieses Umdenken bedeutet damit mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer.