Außen klein und innen so groß, dass der Fahrlehrer und der Prüfer bequem arbeiten können: So sollte ein Fahrschulauto sein, das dem Fahrlehrer lästiges Argumentieren gegenüber ängstlichen Fahrschülern erspart. Der neue Minivan Hyundai ix20 erfüllt diese beiden Kriterien und bringt den Fahrlehrern dazu noch allerhand angenehme Eigenschaften mit. Das zeigte die Fahrvorstellung am 19. November 2010 rund um den Tegernsee.
Erst wenn der Fahrlehrer seinen nicht höhenverstellbaren Sitz ganz nach hinten gerückt hat, nimmt der Prüfer, wenn seine verschiebbare Bank seinerseits ganz hinten arretiert ist, Tuchfühlung mit der Vordersitzlehne auf. Einen guten Fußraum und gute Kopffreiheit sowie eine befriedigende Sicht auf die Armaturen haben er und der Fahrlehrer.
Vorne kann man die Lehnenneigung feinfühlig per Rändelrad einstellen. Außerdem bieten die Vordersitze eine gute Seitenführung. Die Armaturentafel ist mit hochwertiger wirkenden Materialien als im Schwestermodell Kia Venga und ergonomisch prima gestaltet. Im Lenkrad, das sich in zwei Ebenen verstellen lässt, kann man Tasten für die Bedienung des CD-Radios und auf der rechten Seite für den stets 185 Euro (Preise ohne MwSt.) Aufpreis kostenden Geschwindigkeitsregler haben. Dort sind sie auch für den Fahrlehrer gut einsehbar.
Auch wenn Hyundai nur ein Viertel der Verkäufe bei der Diesel-Version ix20 1.4 CRDi erwartet, dürfte sie für Fahrschulen die erste Wahl sein. Der Motor stand für erste Ausfahrten nur in der Spritspar-Variante „blue“ zur Verfügung, die sich durch ein Start-Stopp-System und rollwiderstandsoptimierte Reifen auszeichnet. Damit soll ihr Normverbrauch gesamt von 4,5 auf 4,3 Liter pro 100 Kilometer sinken.
Der kleine Diesel ist mit einer gutmütigen Kupplung und einem präzise schaltbaren Sechsgang-Getriebe gekoppelt. Er entwickelt seine 66 kW/90 PS fahrschüler-freundlich, weil der Turbolader mit variabler Geometrie auch im zweiten und dritten Gang sanft einsetzt. Das maximale Drehmoment von 220 Newtonmetern liegt zwischen 1.750 und 2.750/min an. Wegen der lang übersetzten Gänge vier, fünf und sechs will der ix20 1.4 CRDi bei Überholmanövern und auf hügeligen Strecken fleißig geschaltet werden.
Die elektromechanische Servolenkung des ix20 sorgt für einen guten Fahrbahnkontakt. Selbst mit 16-Zoll-Rädern war die Fahrwerksabstimmung sehr ausgewogen und eher komfortbetont als straff. Den hohen Fahrkomfort unterstreicht die gute Dämmung des Motorgeräuschs, auf die Hyundai wohl mehr Wert gelegt hat als Kia beim Venga.
Für Fahrlehrer ist die mittlere Ausstattungslinie „Comfort“ unter anderem mit einer manuellen Klimaanlage fast vollständig ausgestattet. Bevor man die Klimaautomatik, die Sitzheizung vorne sowie den Licht- und den Regensensor als „Plus-Paket“ hinzu bestellt, sollte man das Gutachten zur Prüfungstauglichkeit abwarten. Zu diesem Paket und zur Topversion „Style“ gehören nämlich dunkel getönte Scheiben ab der B-Säule.
Der ix20 1.4 CRDi Comfort kostet 16.235 Euro und in der blue-Variante 16.571 Euro. Im Preis enthalten sind fünf Jahre Garantie ohne Kilometerbegrenzung und alle in dieser Zeit anfallenden Wartungsarbeiten mit Ausnahme der Verschleißteile. Nur Taxi- und Mietwagenunternehmen müssen mit einer Garantiegrenze von drei Jahren oder 100.000 Kilometern leben.
(dif, 21.11.10)