Die Volksrepublik China verlange für drei „hochsensible“ Sorten des Minerals spezielle Ausfuhrgenehmigungen, teilten das Handelsministerium und der Zoll am Freitag, 20. Oktober, in Peking mit. Die Behörden begründeten die Maßnahme mit der „nationalen Sicherheit“ und verwiesen darauf, dass Exportkontrollen auf Grafit „international gängige Praxis“ seien. Für fünf weniger empfindliche Grafit-Typen, die zum Beispiel in der Stahlindustrie zum Einsatz kommen, ließ China die Exportkontrollen der Mitteilung zufolge fallen.
Beobachter auf chinesischer und westlicher Seite vermuteten hinter Pekings Schritt eine Gegenmaßnahme auf US-Sanktionen im Technologiesektor. Die größte und zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bremsen sich schon länger mit gegenseitigen Sanktionen aus und begründen diese meist mit der nationalen Sicherheit. Washington verschärfte jüngst den Export für Mikrochips für den Bereich Künstliche Intelligenz – ein strategisch wichtiger Sektor, in dem China aufholen will. Zuvor schränkte Peking im Juli den Export von Gallium und Germanium ein – zwei Rohstoffe, die für Elektrofahrzeuge und Mikrochips wichtig sind.
China verfügt über zahlreiche wichtige Rohstoffe und ist weltweit ein Hauptproduzent von Grafit. Der schwarze Kohlenstoff gilt als besonders leitfähig. Er ist daher für die Elektromobilität wichtig, etwa in der Fahrzeugindustrie, wo er in Lithium-Ionen-Batterien verbaut wird. Im Alltag kennt man Grafit, weil er in der Mine von Bleistiften enthalten ist.