Gerade für unsichere Motorradfahrer sei das nicht einfach, findet das Institut, da diese ihren Blick meist vor das Vorderrad richten würden, oder bei der Kurvenfahrt den Straßenrand anstarren. Dieser falsche Kurvenblick sei eine sichere Methode, um in Schwierigkeiten zu geraten.
„Hier greift der sensomotorische Grundsatz: Der Blick führt die Bewegung“, heißt es in der entsprechenden Pressemitteilung. Sei der Blick zum Beispiel auf den Punkt eines möglichen Abflugs fixiert, fahre man unweigerlich darauf zu. „Im Umkehrschluss gilt deshalb: Je weiter man seinen Blick vorausrichtet, desto sicherer kommt man ans Ziel.“
Wie beim Getränke servieren
„Fahrlehrer vergleichen dieses Prinzip gern mit einer Person, die gefüllte Gläser auf einem Tablett trägt. Würde sie nur auf die Getränke schauen, wäre ‚Schlabbern‘ vorprogrammiert. Auch der Blick über das Tablett kurz vor die eigenen Füße, kann Wackeln und Anecken nicht verhindern. Versiertes Bedienungspersonal hat daher immer den Tisch im Blick, wo die Getränke hinsollen.“
Neulinge auf dem Bike würden versuchen, ihren zu kurzen Blick voraus damit zu erklären, dass sie wissen wollen, wie die Fahrbahn vor dem Vorderrad beschaffen sei, erklärt das Goslar Institut weiter. Ob Gegenstände auf der Straße lägen zum Beispiel. „Sie sollten sich jedoch klarmachen, dass sie solche Informationen noch früher erhalten, wenn sie vorausschauender fahren. Das verschafft ihnen nämlich mehr Zeit, situationsangemessen zu reagieren.“
Wer falsch guckt, fährt schlecht
Beim Motorrad komme hinzu, dass sich der Fahrer zum Steuern der Maschine in die Kurve lege, heißt es weiter. So komme der Horizont in Schieflage, das Gehirn signalisiere Gefahr. Deshalb würden Fachleute empfehlen, beim Kurvenfahren in Schräglage den Kopf möglichst aufrecht zu halten. „Die richtige Blickführung zu üben, kann etwas dauern Doch wer falsch guckt, fährt auch schlecht. Da gibt es für Fachleute keine zwei Meinungen.“