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Continental-Mobilitätsstudie 2024: Auto-Stellenwert für junge Generation

08.11.2024 08:43 Uhr | Lesezeit: 6 min
Generell sei es laut Studie für 84 Prozent der Autobesitzerinnen und -besitzer unabhängig vom Alter in Deutschland wichtig, ein Auto zu besitzen. Die Studie verdeutlicht aber auch, dass die Akzeptanz rein elektrisch angetriebener Autos weiterhin gering ist
© Foto: Cello Armstrong/adobe.stock.com

Das Auto hat für eine Mehrheit (54 Prozent) der jüngeren Autofahrerinnen und -fahrer in Deutschland (bis zu 34 Jahren) den Rang eines Statussymbols. Das ist eine zentrale Erkenntnis der repräsentativen Mobilitätsstudie, die das Marktforschungsinstitut infas im Auftrag von Continental in Deutschland, China, Frankreich, Japan und den USA im August 2024 durchgeführt hat.

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Für Einkäufe und andere Erledigungen ist das Auto für knapp 90 Prozent ein Muss. Besonders junge Menschen hierzulande begeistern sich mehrheitlich für technologischen Fortschritt im Auto und freuen sich auf die neuen Beschäftigungsmöglichkeiten wie Lesen, Spielen oder Arbeiten, die selbstfahrende Autos künftig bieten werden (51 Prozent der 25- bis 34-Jährigen). Neben dem autonomen Fahren findet bei ihnen künstliche Intelligenz (KI) in Form digitaler Sprachassistenten großen Anklang. Ein vergleichbarer Zuspruch ist in den vier weiteren Befragungsländern der Studie zu erkennen. „Die Ergebnisse zeigen, dass die Resonanz auf neuartige Technologien wie für automatisiertes Fahren, große Displays und KI im Auto zwischen den Generationen und auch im Ländervergleich teilweise sehr unterschiedlich ist. Daher zielen unsere Entwicklungen auf speziell zugeschnittene Lösungen ab – marktspezifisch, maßgeschneidert und modular“, ordnet Continental-Vorstandsmitglied Philipp von Hirschheydt, verantwortlich für den Unternehmensbereich Automotive, die Umfrageergebnisse ein.

Hybridantriebe sind länderübergreifend beliebt

Die Studienergebnisse verdeutlichen auch den Status quo in der Entwicklung hin zu einer weltweit emissionsärmeren Mobilität. Hier wird vor allem deutlich, dass die Akzeptanz rein elektrisch angetriebener Autos weiterhin gering ist. Hierzulande sind es drei Prozent aller Autobesitzerinnen und -besitzer, die über ein E-Auto verfügen. So glaubt in Deutschland nach wie vor etwas mehr als ein Drittel der Befragten, die heute noch kein elektrisches Fahrzeug besitzen, dass ihr nächster Pkw ein reines E-Auto wird (39 Prozent, zum Vergleich 2022: 34 Prozent). Länderübergreifend fällt dagegen der hohe Zuspruch für den Hybridantrieb auf. In Deutschland (48 Prozent) und den USA (47 Prozent) kann sich knapp die Hälfte der Befragten ohne E-Auto vorstellen, als nächstes ein Fahrzeug mit der Kombination aus Verbrenner- und Elektromotor zu kaufen. In China sind es bereits fast neun von zehn Befragten (86 Prozent). Damit verbunden ist die Chance, dass Hybridautos verstärkt eine Brücke zur E-Mobilität schlagen und ihr neuen Schub verleihen. In Deutschland sind Jüngere zwischen 25 und 34 Jahren mit einem Anteil von 68 Prozent – auch im internationalen Vergleich – besonders stark an E-Autos interessiert.

Für die Generationen Y und Z ist das Auto ein Statussymbol

Auf der einen Seite lassen jüngere Menschen bis zu 34 Jahren in Deutschland eine eher nüchterne Beziehung zum Auto erkennen. Für sie ist es mehr als für ältere Befragte ein Verkehrsmittel unter vielen, das im Mobilitätsmix zur Verfügung steht. Auf der anderen Seite wird bei den jüngeren Fahrerinnen und Fahrern der Generationen Y und Z, die in den 90er-Jahren und danach geboren wurden, eine emotionale Nähe zum Auto deutlich: Für mehr als die Hälfte der 18- bis 34-Jährigen (54 Prozent) in Deutschland hat das Auto den Stellenwert eines Statussymbols – ein doppelt so hoher Anteil wie bei den Befragten ab 45 Jahren. Insbesondere in Großstädten lebende Personen in der Altersspanne 18 bis 34 sehen das Auto als Prestigeobjekt an (67 Prozent). In Kleinstädten und in ländlicher Umgebung liegt die Zustimmung bei rund 49 Prozent.

Diese Sicht auf das Auto wird begleitet von wachsenden Erwartungen an die künftige Mobilität auf vier Rädern. So äußern 51 Prozent der befragten 25- bis 34-Jährigen den Anspruch, dass das Auto der Zukunft nicht nur ein sicheres Fortbewegungsmittel sein sollte, sondern auch ein Rückzugsraum zum Entspannen und Arbeiten.

KI und Assistenzsysteme erwünscht

Rund zwei Drittel der Jüngeren bis zu 34 Jahren sind zudem der Meinung, dass modernste Technologien für neu zugelassene Pkw verbindlich werden sollten, um den Verkehr noch sicherer zu machen – ein Standpunkt, der Zustimmung zu der seit Juli 2024 geltenden EU-Pflicht für bestimmte Assistenzsysteme in Neuwagen signalisiert. Eine weitere Zukunftstechnologie, die bei Jüngeren besonders hoch im Kurs steht, sind KI-Assistenten im Auto. Fast drei Viertel der Befragten (74 Prozent) zwischen 18 und 34 Jahren wünschen sich als Service eine KI-Stimme, die wie ein virtueller Reisebegleiter nützliche Informationen etwa zu Sehenswürdigkeiten und Restaurants entlang der Route liefert, die nächste Tankstelle oder Ladestation meldet, freie Parkplätze sucht oder auch individuelle Nachrichten zusammenstellt. „Die Ansprüche vor allem der jüngeren Menschen an das Auto verändern sich. Sie sind eng verknüpft mit zukunftsweisenden Technologien wie dem automatisierten Fahren, die neue Nutzererlebnisse ermöglichen“, betont Philipp von Hirschheydt und ergänzt: „KI bringen wir bei Continental heute schon ins Auto.

Gemeinsam mit unserem Partner Google Cloud realisieren wir den virtuellen Begleiter für Fahrerinnen und Fahrer. Es macht uns besonders stolz, dass wir als weltweit einer der ersten Automobilzulieferer die Anwendungen von Google Cloud direkt in unsere Fahrzeugrechner integrieren.“

Große Unterschiede im internationalen Vergleich

Im Ländervergleich wird deutlich, dass es in Asien altersübergreifend eine große Offenheit gegenüber dem hoch automatisierten und autonomen Fahren gibt. Während in China neun von zehn Befragten (90 Prozent) die entsprechenden Technologien als nützlichen Fortschritt werten, sind dies in Japan fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent). In Frankreich (60 Prozent) und den USA (56 Prozent) hat mehr als die Hälfte eine positive Einstellung, in Deutschland gilt dies für rund jeden zweiten Befragten (49 Prozent). Auch eine KI-Stimme als virtueller Reisebegleiter findet vor allem in China großen Anklang. Dort wünschen ebenfalls neun von zehn Befragten (91 Prozent) einen solchen Service. In den USA (66 Prozent) und Japan (63 Prozent) äußern rund zwei Drittel diesen Wunsch, während sich in Frankreich (58 Prozent) und Deutschland (57 Prozent) mehr als die Hälfte über die Technologie freuen würde.

Was technologische Feinheiten angeht: Während sich beispielsweise acht von zehn Befragten in Japan (79 Prozent) und mehr als die Hälfte in Deutschland (57 Prozent) für eine eher schlichte Darstellung auf den Autodisplays aussprechen, wünscht sich eine knappe Mehrheit in den USA (58 Prozent) eher viele Farben.

Viele Funktionen kommen dagegen in China gut an (69 Prozent). In Japan (70 Prozent) bevorzugt der Großteil eine eher simple Ausstattung der digitalen Anzeigeflächen, in Deutschland ist es knapp die Hälfte (55 Prozent). Auch bei der Frage, ob ein Display lieber via Sprache oder manuell gesteuert werden soll, zeigen sich im Ländervergleich Unterschiede: Eine Sprachsteuerung findet insbesondere in Japan großen Anklang (67 Prozent), in China ist mehr als die Hälfte dafür (59 Prozent), in Deutschland sind es dagegen deutlich weniger (43 Prozent). Auch in den USA präferiert knapp mehr als die Hälfte (55 Prozent) eine manuelle Bedienung.

Mobilität: Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Bezahlbarkeit

Dass zwei Drittel der Befragten in Deutschland die Anschaffung eines E-Autos an eine staatliche Förderung knüpfen, ist Ausdruck der Bedenken, nachhaltige individuelle Mobilität nicht aus eigener Kraft finanzieren zu können. 71 Prozent der Befragten in Deutschland sorgen sich grundsätzlich, dass aufgrund steigender Energiepreise die Mobilität nicht mehr erschwinglich ist. In der Mobilitätsstudie 2022 teilten bereits 73 Prozent der Menschen in der Bundesrepublik ihre Sorgen um die Bezahlbarkeit der Mobilität. So befürchten 65 Prozent der Befragten, sich in naher Zukunft kein Elektroauto leisten zu können. 56 Prozent sehen die Gefahr, dass Autofahren insgesamt für sie bald zu teuer werden könnte. Daraus ergibt sich ein Doppelauftrag an die Politik: Sie soll, so die klare Mehrheitsmeinung von 80 Prozent, die Rahmenbedingungen dafür schaffen, dass Autofahren bezahlbar bleibt. Gleichzeitig soll mehr Nachhaltigkeit beim Autofahren so kostenneutral wie möglich erreicht werden. Knapp drei Viertel (73 Prozent) der Befragten sind der Meinung, dass die Kosten für umweltfreundliche Autos sinken müssen. Regulatorische Eingriffe wie zum Beispiel ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen werden akzeptiert (62 Prozent), sofern sie nicht zu Preissteigerungen führen. Weniger preissensitiv sind jüngere Befragte: Sie sind deutlich stärker bereit, Aufpreise für umweltfreundliche Autos zu zahlen, insbesondere wenn diese in Produktion und Betrieb vollständig klimaneutral sind (40 Prozent der 18- bis 24-Jährigen gegenüber 13 Prozent der 45- bis 54-Jährigen).

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