Gegenüber dem topausgestatteten Polo Fresh muss einem der Cross-Polo nochmal knapp 500 Euro mehr Wert sein, gegenüber dem Comfortline beträgt das Aufgeld gar 2.100 Euro. Dafür erhält man 15 Millimeter mehr Bodenfreiheit, rund 20 Millimeter mehr Sitzhöhe und einen kunststoffbeplankten martialischeren Auftritt. Gerade die letzteren beiden Punkte können in der Innenstadt und in Fahrschulen sogar Sinn machen, denn tatsächlich sitzt man fühlbar höher und hat nicht bei jedem Parkmanöver schlechtes Gewissen.
Abstriche muss man dafür in geringem Maße beim Fahrgefühl machen, das nicht ganz so präzise ausfällt wie beim Standardpolo und auch der Verbrauch steigt nach Norm um 0,2 Liter an. Mit 3,6 Litern im Schnitt und 94 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer verschlechtert sich der crosse Polo von „A+“ auf „A“. Beim Leergewicht kommen rund 60 Kilogramm dazu.
Offroad ist der ausschließlich frontgetriebene „Cross“ leider kaum kompetenter als die Basisversion – im ein oder anderen Fall könnten einem die erhöhte Bodenfreiheit und die grobstolligen Pneus, die man bekommen kann, vielleicht aus der Patsche helfen. Wichtiger ist aber die Show, umso mehr, wenn man den Cross in auffälligem „Honey-orange-metallic“ wählt – wobei beim Cross-Polo neuerdings auch weiß Aufgeld kostet – aufgeldfrei bekommt man ihn nur noch in rot.
Womit auch gleich der Hauptzweck des Cross-Polo genannt wäre: An ihm verdient Volkswagen nämlich deutlich mehr als an den schnöden Basismodellen, denen er außer den vorher genannten Features nichts voraus hat. Ansonsten ist er ein VW im besten Sinne: Penibel gestaltet und verarbeitet, einfach, perfekt und sparsam zu fahren und trotzdem ein bisschen unvernünftig. Das sollte einem aber im Falle des roten Diesels mindestens 17.058,82 Euro netto Wert sein – für 600 mehr bekommt man schon einen Basis-Golf mit 105 PS …
(gs)