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Digitale Spiegelsysteme noch unzureichend

02.09.2024 14:25 Uhr | Lesezeit: 4 min
Digitale Spiegel Pkw
In Unübersichtlichen Fahrzeuginnenräumen erleichtern Front-, Rückfahr- oder 360-Grad-Kameras das Einparken und Rangieren erheblich. Aber noch können solche Systeme laut ADAC auch erhebliche Risiken und Kostenfallen mit sich bringen
© Foto: ADAC/ Manuel Griesmann

Einzelne Hersteller setzen inzwischen neben Rund-um-Kameras auch auf digitale Seiten- oder Innenspiegel, die unter anderem durch größere Sichtfelder eine bessere Übersicht bieten. Der Blick nach hinten per Kamera ist auch dann frei, wenn die eigentliche Sicht durch Insassen oder Gepäck versperrt ist.

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Gerade in Transportern oder Campern, die oft gar keine Heckscheibe haben, ist ein digitaler Rückspiegel hilfreich. Denn anders als bei einer Rückfahrkamera, wird das Bild dort direkt im Spiegel angezeigt und ist immer sichtbar. Anders verhält es sich mit Außenspiegeln: Sie sollen aufgrund der kleineren Kameras den Luftwiderstand verringern, gleichzeitig kann damit der tote Winkel minimiert werden. Allerdings sind die Displays in der Türverkleidung oft ungünstig positioniert und es fehlt die Möglichkeit, das Sichtfeld durch Verändern der Kopfposition zu vergrößern. Dazu kommt, dass die Tiefenwahrnehmung bei Displaydarstellungen erheblich eingeschränkt ist, was die Entfernungseinschätzung erschwert. Für Brillenträger bergen die Systeme zusätzliche Risiken, da Reflexionen und Blendungen auf den Displays die Sicht beeinträchtigen können.

Bei Beschädigungen wird es teuer

Zentrales Risiko kamerabasierter Systeme: Selbst kleine Parkrempler können hohe Reparaturkosten verursachen. Die außen angebrachten Kameras sind oft exponiert und bei geringsten Kollisionen gefährdet. Ein leichter Kontakt mit einem Poller kann ausreichen, um die empfindlichen Kamerasysteme zu beschädigen. Oft ist ein vollständiger Austausch der Kameraeinheit, einschließlich Linse, Sensor und Gehäuse, notwendig. Dieser Austausch geht schnell in die Hunderte Euro, insbesondere wenn falls eine aufwendige Kalibrierung mit spezieller Diagnoseausrüstung sein muss. Hinzu kommt, dass die Teilkaskoversicherung, obwohl sie Glasschäden abdeckt, Schäden an den Kameralinsen in der Regel nicht abdecken.

Mehr Sorgfalt und robustere Ausführung gefordert

Wer mit dem Kauf eines Fahrzeugs mit Kamerasystemen liebäugelt, sollte es sich, so der ADAC, gründlich überlegen, ob der potenzielle Mehrwert die erhöhten Kosten rechtfertigt. Immer ist eine ausführliche Probefahrt unerlässlich, um die Systeme unter realen Bedingungen zu testen. Der Mobilitätsclub ersucht die Fahrzeughersteller, ihre Kamerasysteme robuster und durchdachter gegen Schäden auszulegen sowie auch die Reparaturmöglichkeiten zu verbessern.

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KOMMENTARE


Rolf Heynen

03.09.2024 - 14:29 Uhr

Bitter, bitter, welches Armutszeugnis für den Kraftfahrer, den Schulterblick, sowie Spiegelblick fällt demnach auch weg. Kamera links am LKW und Bild vorne am Fenster. Wozu? Ist es zu schwer beweglich zu sein? Für mich sind Assistentsysteme nur von ABS notwendig alles andere unnötige Spielerei die nur dem Hersteller nutzen


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