Wer das E-Auto hauptsächlich zum Pendeln nutzt, sollte eine Reichweite wählen, die mindestens die einfache Strecke zum Arbeitsplatz plus Sicherheitspuffer umfasst – vorausgesetzt, am Arbeitsplatz steht eine Lademöglichkeit zur Verfügung. Der ADAC weist darauf hin, dass die tatsächliche Reichweite meist deutlich niedriger ist als vom Hersteller angegeben. Bei seinem Ecotest stellt der ADAC regelmäßig Abweichungen von 20 Prozent gegenüber dem WLTP-Messzyklus (Worldwide Harmonized Light-Duty Vehicles Test) beziehungsweise 40 Prozent gegenüber dem alten NEFZ-Wert (Neuen Europäischen Fahrzyklus) fest. Zusätzlich nimmt die Reichweite parallel zur Anzahl der Ladezyklen und zum Alter der Batterie ab.
Wenn regelmäßige Touren die Fahrzeugreichweite überschreiten, ist eine Schnellladefunktion (DC/Direct Current, Gleichstrom) sinnvoll. Hier rät der ADAC zum CCS-Ladesystem. Beim Laden an Wechselstrom (AC/Alternating Current) ist der Typ2-Stecker europaweit Standard. Für Stromer mit Typ1-Steckanschluss gibt es Adapterkabel.
Garantie beachten
Da die Antriebsbatterie das teuerste und verschleißträchtigste Bauteil ist, sollten Käufer hierauf besonders achten und gültige Garantieregeln klären, empfiehlt der ADAC. Die meisten Hersteller geben Garantie über acht Jahre oder 100.000 bis 200.000 Kilometer Laufleistung. Ein Garantiefall liegt dann vor, wenn die Kapazität eine vom Hersteller definierte Grenze unterschreitet – meistens liegt diese bei 70 Prozent Restkapazität. Daher rät der Automobilclub, Serviceheft und Prüfprotokolle der Werkstatt vom Verkäufer zu verlangen.
Probefahrt ist entscheidend
Unerlässlich ist für den ADAC auch eine Probefahrt mit dem gebrauchten Stromer. Für einen Reichweitentest sollte das Fahrzeug komplett geladen und der Bordrechner auf null gestellt sein. Das Fahrprofil gibt dann eine realistische Auskunft: Wurde beispielsweise für 50 Kilometer die halbe Ladung verbraucht, sind bei voller Batterie auch nur etwa 100 Kilometer zu erwarten, selbst wenn das Fahrzeug eine höhere Reichweite anzeigt.