Für neu zugelassene Autos mit hohem Spritverbrauch soll ab 2021 die Kfz-Steuer ansteigen. Eine entsprechende Gesetzesänderung beschloss das Bundeskabinett vergangenen Freitag. Darüber berichtete unter anderem die „Tagesschau“. Die Reform solle die Menschen dazu bringen, sparsamere Pkw zu kaufen. Nicht davon betroffen sind bereits zugelassene Fahrzeuge.
Die verschärfte Klimakomponente greift ab 96 Gramm CO2-Ausstoß pro Kilometer. Im Vergleich zu heute soll sie ab 116 Gramm CO2 pro Kilometer erhöht werden und dann stufenweise ansteigen. Pkw die unter 95 Gramm CO2 pro gefahrenen Kilometer ausstoßen, werden steuerlich entlastet. Für sie gilt ein neuer Steuerfreibetrag von 30 Euro. Für typische Kleinwagen und Familienautos ändert sich demnach wenig, teurer wird es vor allem für neu zugelassene SUV und Sportwagen.
Autolobby ist zufrieden
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) wertet die Entwicklung als „fairen Kompromiss“, da an die bereits bestehende Systematik und ökologische Ausrichtung der Kfz-Steuer angeknüpft werde. Perspektivisch hält der VDA es für sinnvoll, die nicht mehr zeitgemäße Hubraumkomponente durch die Berücksichtigung des Schadstoffausstoßes eines Fahrzeugs zu ersetzen. Die zusätzlich vorgesehene Verlängerung der Kfz-Steuerbefreiung für Elektrofahrzeuge sei zudem eine wichtige Maßnahme, um den weiteren Hochlauf der Elektromobilität zu unterstützen.
Auch der ADAC spricht von einem „guten Signal“ und begrüßt insbesondere den geplanten steuerlichen Bonus für nichtelektrische Fahrzeuge mit sehr niedrigen CO2-Emissionen. Forderungen nach einer weiteren Verschärfung des Gesetzentwurfs sieht der ADAC allerdings kritisch. „Denn ab 2021 kommen auf Autofahrer schon zusätzliche Belastungen durch die neue CO2-Bepreisung zu“, sagt ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand.