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Fachkräftemangel: Beschleunigung durch immer weniger Berufseinsteiger

12.03.2024 11:30 Uhr | Lesezeit: 5 min
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Wo sind die Berufseinsteiger? Laut IG Metall bildet aktuell nur jeder fünf Betrieb in Deutschland aus
© Foto: FG Trade/ GettyImages

Die Ausbildungsbilanz 2023 der IG Metall zeigt es: Deutsche Betriebe sollten mehr ausbilden. Die Gewerkschaft konstatiert, dass auch im Bereich Kaufleute und Logistik die Bilanz negativ sei.

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Die Statistik zeigt, dass gerade 19,1 Prozent aller deutschen Betriebe noch ausbildet, und die Zahl der Azubis in den Betrieben rückläufig ist und nicht einmal fünf Prozent der Beschäftigten ausmacht, wie die letztjährige Ausbildungsbilanz unmissverständlich darlegt. „Wer nicht oder kaum ausbildet, darf kein Fachkräfteproblem beklagen“, kritisierte Hans-Jürgen Urban, für Bildungs- und Qualifizierungspolitik verantwortliches Vorstandsmitglied der IG Metall. Mit einer Ausbildungsquote von 4,3 Prozent seien die Arbeitgeber in den Branchen der IG Metall sogar unterdurchschnittlich. Den 4,8 Millionen Beschäftigten dieser Branche folgen dort nur 209.000 Auszubildende nach, so die Kritik.

Dennoch gab es in den metallverarbeiteten Handwerksberufen die meisten neuen Ausbildungsverträge: 71.300 Auszubildende unterschrieben letztes Jahr einen neuen Vertrag, das sind zwei Prozent mehr als im Vorkrisenniveau 2019. Auch die Zahl der neuen Verträge in IT-Berufen stieg verglichen mit 2019 um elf Prozent auf 25.600. Zum Gesamt-Minus der aktuellen Ausbildungsbilanz tragen die restlichen Berufe bei: Kaufleute und Logistik (48.900 Verträge, minus zehn Prozent), Metall- und Elektroberufe (42.700 Verträge, minus neun Prozent).

Gesetzlich Umlagefinanzierung für Gemeinnützigkeit

Laut IG Metall standen im vergangenen Jahr den 73.400 unbesetzten Ausbildungsplätzen insgesamt 63.700 Jugendliche gegenüber, die auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz waren. Darunter waren alle Lernniveaus vertreten (Hauptschul-Abschluss: 30 Prozent; Realschule: 34 Prozent; (Fach-)Abitur: 25 Prozent, ohne Abschluss: zwei Prozent). Darüber hinaus kämen noch 2,6 Millionen junge Menschen zwischen 20 und 34 Jahren hinzu, die keinen berufsqualifizierten Abschluss haben. „Der Ausbildungsmarkt und vor allem die Jugendlichen brauchen jetzt ein Maßnahmenpaket: ein breiteres Angebot an qualifizierten und attraktiven Ausbildungsstellen, eine systematische Information und Begeisterung junger Menschen für die gesamte Palette der Berufe durch Jugendberufsagenturen“, erklärt Hans-Jürgen Urban. Kernsache dieser Herausforderung aber bleibe die „Verantwortung der Unternehmen“. Neben einem systematischen Übergangsmanagement zwischen Schule und Beruf fordert die IG Metall deshalb die Einführung einer gesetzliche Umlagefinanzierung: Nicht ausbildender Betriebe soll mit einer Abgabe ausbildende Betriebe unterstützen.

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