Die Umstellung auf den Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen geht beim Automobilhersteller Ford wohl schneller voran als noch vor wenigen Jahren erwartet. Da kommt es den Verantwortlichen ganz Recht, dass mit dem Kleinwagen Fiesta eines der letzten klassischen Verbrenner-Modelle derzeit ziemlich schwächelt. Die Verkaufszahlen brachen in den ersten Monaten 2022 gegenüber dem Vorjahr 2021 um rund die Hälfte ein. Die Gründe hierfür sind vielfältig. Neben generellen Lieferschwierigkeiten sorgen auch neue Modelle der eigenen Marke für ein Schrumpfen der Bedeutung des Kleinwagens. Nun hat sich nach Berichten des britischen Magazins „Autocar“ Ford dazu entschlossen, Konsequenzen zu ziehen. Die Fertigungslinie in Köln soll anderweitig zum Einsatz kommen, weswegen der Bau des Fiestas schon im kommenden Jahr eingestellt wird. Bislang war das Ende für 2024 vorgesehen. Ein direkter Nachfolger ist auch mittelfristig nicht geplant.
Die so gewonnenen Kapazitäten im Werk kann Ford nun also ein Jahr früher als geplant nutzen – zum Beispiel für den Bau eines neuen, rein elektrischen Crossovers, das in Zusammenarbeit mit VW entsteht. Die frühere Umrüstung der Fertigung auf batterieelektrische Modelle in den Kölner Ford-Werken soll für die Belegschaft keine Folgen haben und die Anzahl der Arbeitsplätze gleichbleiben. Wenn Mitte 2023 der letzte Fiesta vom Band läuft, endet damit eine 47-jährige Erfolgsgeschichte, die vor allem in Europa das Bild der Marke maßgeblich geprägt hat.