Laut Unfallstatistik sind Fahrer im Alter zwischen 18 und 24 Jahren an knapp einem Drittel aller Autounfälle beteiligt, bei denen Personen verunglücken. Wie das Goslar-Institut in einer aktuellen Pressemeldung mitteilt, belegt eine Studie der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt), dass für ein riskantes Fahrverhalten bei jungen Leuten auch deren Freundes- und Bekanntenkreis – die sogenannte Peer-Group – verantwortlich ist.
Die BASt-Studie betrachtete dabei drei Formen des Risikoverhaltens beim Autofahren, die insbesondere bei jungen Fahrern auftreten: Fahren mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit (Speeding), Fahren nach dem Konsum von Alkohol (Drink and Drive) und Handybenutzung während des Fahrens (Texting). Demnach ist etwa ein Drittel des jeweiligen Risikoverhaltens der Testpersonen durch den Gruppendruck zu erklären. Je häufiger ein junger Fahrer also risikoreiches Verhalten bei Freunden wahrnehme, desto stärker neige er selbst dazu.
„Allerdings stellten die Verfasser der BASt-Studie ebenfalls fest, dass junge Fahrerinnen und Fahrer vielfach ganz falsche Vorstellungen von der Risikoakzeptanz und vom Risikoverhalten ihrer Peer-Gruppe haben“, schreibt das Goslar Institut weiter. Häufig werde beides überschätzt. Eine höhere Risikobereitschaft bei jungen Menschen werde außerdem oft durch eine übersteigerte Einschätzung der eigenen Fähigkeiten am Steuer verstärkt. Folglich sollte bei der Verkehrssicherheitsberatung und -erziehung von Fahranfängern auch die Peer-Goup miteinbezogen werden.