Laut ADAC ist grell blendendes Sonnenlicht die häufigste Ursache von witterungsbedingten Unfällen. Ganze zwei Drittel aller Unfälle mit Personenschaden, die auf die Witterungsverhältnisse zurückzuführen sind, passierten, weil der Fahrer geblendet wurde. Im vergangenen Jahr waren das über 2.800 Unfälle. Damit sind Unfälle infolge von blendender Sonne rund achtmal häufiger als Unfälle aufgrund von Nebel.
Trotzdem ist es für die meisten Fahrer zwar selbstverständlich, ihre Fahrweise bei Nebel anzupassen, bei Sonnenlicht werden sie dann allerdings von der Blendung überrascht. Das Goslar Institut teilt daher den Expertenrat, auch bei niedrigem Sonnenstand vorausschauend zu fahren, die Geschwindigkeit anzupassen und immer genügend Abstand zum Vorausfahrenden zu halten. Denn ein Autofahrer, der bei 50 km/h nur für einen Moment von der Sonne geblendet wird, legt mindestens 14 Meter im Blindflug zurück.
Scheiben putzen und Sitz einstellen
Das wichtigste Mittel gegen blendende Sonne sind saubere Autoscheiben. Schmutz und Schmiere können die Lichtstreuung nämlich noch verstärken. Zudem empfiehlt der ADAC eine möglichste aufrechte Sitzposition. Wer zu tief sitzt kann ansonsten auch von den Sonnenstrahlen geblendet werden, die unter der Sonnenblende hindurchscheinen.
Im Falle eines Unfalls ist die Sichtbeeinträchtigung übrigens keine Entschuldigung, warnt das Goslar Institut für verbrauchergerechtes Versichern. Denn auch dann gilt Paragraph 3 der Straßenverkehrsordnung: Der Kraftfahrer muss sein Tempo den Sicht- und Wetterverhältnissen anpassen. Im Zweifelsfall ist dann eben das Fahren mit Schrittgeschwindigkeit oder ein kurzes Anhalten notwendig.