Deutsche Händler und Automobilhersteller kämpfen seit Monaten mit den Folgen der Chipkrise, der steigenden Energiekosten sowie der Inflation. Immer weniger Käufer interessieren sich für die wenigen Fahrzeuge, die überhaupt ausgeliefert werden können. Das führt zur mitunter absurden Situation, dass die Autobauer alle verfügbaren Einheiten verkauft haben und im Vergleich zum Vorjahr trotzdem Rückgänge verzeichnen.
In Europa (inklusive Großbritannien) wurden nach Angaben des VDA im ersten Halbjahr 5,6 Millionen Pkw zugelassen, das entspricht einem Rückgang zum Vorjahr um rund 14 Prozent. Italien (minus 23 Prozent) und Frankreich (minus 16 Prozent) mussten die größten Einbußen verkraften. Ein Zeichen dafür, dass sich die Situation immer noch nicht entspannt, ist die Entwicklung im Juni. Europaweit gingen die Absatzzahlen hier im Vergleich zu 2021 um 17 Prozent zurück.
Auch der US-Light-Vehicle-Markt, der Pkw und sogenannte Light Trucks umfasst, schwächelt. Im ersten Halbjahr wurden mit 6,8 Millionen Fahrzeugen 18 Prozent weniger Einheiten verkauft als 2021. Bei den Pkw allein belief sich der Rückgang sogar auf 25 Prozent. Ein ähnlich dramatisches Bild zeichnen die Zahlen aus Japan. Hier musste die Automobilindustrie einen Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent hinnehmen.
Doch wo Schatten ist, gibt es meist auch Licht. Im konkreten Fall sind das die beiden Wachstumsmärkte China und Indien. In China wuchs der Pkw-Markt im ersten Halbjahr um knapp vier Prozent, insgesamt wurden 10,2 Millionen Pkw verkauft. Ein prozentual noch positiveres Ergebnis verzeichnet Indien: Gegenüber 2021 stieg der Absatz um stolze 16 Prozent.