Hauptgrund für das deutliche Minus dürften der coronabedingte Rückgang von Pendlerfahrten und die vielen ausgefallenen Urlaubsfahrten sein, die insgesamt für ein geringeres Verkehrsaufkommen das gesamte Jahr über sorgten, berichtet der ADAC. Der bisherige Tiefststand lag zuvor noch nach Zahlen des Statistischen Bundesamtes bei 3.046 Verkehrstoten im Jahr 2019.
Auch die Zahl der Menschen, die bei einem Unfall verletzt wurden, wird in diesem Jahr stark rückläufig sein, prognostiziert der ADAC. Nach den aktuellen Zahlen rechnet der Autoclub in 2020 mit 336.000 Verunglückten, was ein Minus im Vergleich zum Vorjahr von 13,2 Prozent ausmacht. Ebenfalls stark sinken werde die Zahl der polizeilich erfassten Unfälle: Der ADAC geht von rund 2.270.000 Unfällen aus, das wäre ein Rückgang von 15,5 Prozent.
Fahrradfahrer und Fußgänger sind immer noch stark gefährdet
Ein Rückgang bei der Zahl der Verkehrstoten ist allerdings nicht bei allen Verkehrsarten zu verzeichnen, schreibt der ADAC. Während voraussichtlich 14 Prozent weniger Pkw-Insassen und etwa zehn Prozent weniger Motorradfahrer bei Unfällen in diesem Jahr ums Leben kommen, werde die Zahl der Getöteten bei Fußgängern und Radfahrern um jeweils vier Prozent ansteigen. Der Grund dafür soll unter anderem das veränderte Mobilitätsverhalten der Menschen seit Beginn der Corona-Krise sein, vermutet der ADAC. So legten im Jahr 2020 deutlich mehr Personen ihre Wege mit dem Fahrrad oder zu Fuß zurück.
Der ADAC sieht deshalb weiteren Handlungsbedarf zur Verbesserung der Verkehrssicherheit. ADAC Verkehrspräsident Gerhard Hillebrand: „Gerade die schwächeren Verkehrsteilnehmer werden auch in den kommenden Jahren ein Schwerpunkt der Verkehrssicherheitsarbeit sein müssen – allen bisherigen Verbesserungen der Verkehrssicherheit zum Trotz. Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer ist darüber hinaus aufgefordert, sich rücksichtsvoll zu verhalten und auf riskante Fahrmanöver zu verzichten, egal ob im Auto, auf dem Fahrrad oder mit dem eScooter.“