Im Theorieteil erläuterte Herr Friedel von der TÜV-Dekra tp arge 21 den Ausbildern die neuen Gegebenheiten, wie zum Beispiel das nun bald noch einmal abgeänderte FAS-Datenblatt. Bezüglich der Prüfbarkeit der FAS sollte beispielsweise der Prüfer dem Bewerber die Verwendung eines Systems nicht während, sondern schon vor Beginn der Prüfung mitteilen. Aber auch die Funktion von eLBe und deren wichtige Bedeutung für die Fahrlehrerschaft war Gegenstand seines Vortrags. Ansonsten ging es um die genaue Erklärung und Beschreibung der auf dem Datenblatt enthaltenen Systeme mit der wichtigen Übertragbarkeit ins Training im Realverkehr. Aber auch die neuen Normen für Motorradschutzkleidung und Einteilung nach A, AA, AAA, B und C waren Teil der umfangreichen Diskussionen zu diesem neuen Thema. Am Abend wurden die Benzingespräche beim Biker Grill fortgesetzt.
Am ersten Praxistag folgte dann zuerst das beschriebene Training im Realverkehr mit Einsatz von ACC, dem Aktiven Spurwechselassistent und weiteren Fahrerassistenzsystemen. Die Teilnehmenden folgten anschließend einer Einladung von Volkswagen Sachsen Abteilung Sonderfahrzeuge. Dort in St. Egidien werden zum Beispiel die Pedalwerke in die neuen elektrischen Fahrzeuge eingebaut, die unweit von diesem Standort im Stammwerk Zwickau hergestellt werden. Aber auch noch eine andere wichtige technische Lösung, der sogenannte Fahrschulmodus, wird hier gefertigt. Hier kann der Fahrlehrer heute schon den Blinker im großen Mitteldisplay überwachen. Im Zeitalter zu prüfender Fahrerassistenzsysteme erscheinen nun bald die Darstellungen der gerade aktivierten Systeme viel besser einsehbar für Fahrlehrer und Prüfer als im kleinen Zentraldisplay.
Training auf dem Grand Prix Kurs
Am Nachmittag schloss sich das Training mit den kleinen AM-Vierradfahrzeugen an, die freundlicherweise von Ligier zur Verfügung gestellt wurden. Für die anwesenden Fahrlehrer ist es immer wieder interessant, mit diesen Pkw-ähnlichen AM-Fahrzeugen zu fahren - zumal im Geburtsland des Mopedführerscheins in Sachsen diese Fahrzeuge sehr gut nachgefragt sind. Zentrales Thema war auch die Elektromobilität im Zweiradbereich. Hier standen die „125er“ und die Klasse A Zero zur Probefahrt und für das Training am dritten Tag auf der Rennstrecke bereit. Das Praxistraining und auch die Übungen im hochdynamischen Bereich wurden mit ID.3 bzw. 5 und Audi RS 3 absolviert. Beim Streckentraining auf der Autobahn wurde zum Beispiel der Aktive Spurwechselassistent ausprobiert, der automatisiert den Fahrstreifenwechsel realisiert.
Am dritten Fortbildungstag der 53er Weiterbildung ging es dann auf den Grand Prix Kurs mit mehr oder weniger hoher Geschwindigkeit. Denn nicht das Erreichen einer bestimmten Rundenzeit stand am Vormittag im Vordergrund, sondern die richtige Linienwahl und vor allem das sichere Erreichen einer gewissen Schräglage. Aktuelle IfZ-Studien belegen, dass verunfallte Motorradfahrer beim Erreichen einer größeren, sichereren Schräglage problemlos die gefährliche Situation gemeistert hätten. In diesem Zusammenhang ist es ratsam, sich noch einmal mit durch IfZ-Studien ungefährlich dargestellte Fahrmanöver wie dem Ausweichen auf der Bremse zu beschäftigen. Es sollte nicht mehr zu beanstanden sein, wenn der Bewerber bei der Grundfahraufgabe Ausweichen nach Abbremsen noch mehr oder weniger mitbremst. Ein entsprechender Antrag des sächsischen Verbands wird wiederholt zur nächsten BVF-Vorstandssitzung eingebracht werden.
Alles in allem wieder einmal ein volles Programm mit viel Spaß und erlebter Dynamik, vielen Dank an die teilnehmenden Gäste und Kolleginnen und Kollegen aus dem Bundesgebiet.