Acht der insgesamt 50 Marderarten kennen wir in Deutschland. Der Steinmarder ist bekannt dafür, dass er sich über unser Auto hermacht. Deutlich über 200.000 Schäden, die auf Marder zurückzuführen sind, werden durchschnittlich pro Jahr an die Versicherungen gemeldet, Tendenz steigend. Kosten pro Jahr: über 90 Millionen Euro, auch hier Tendenz steigend. Grund genug also, die unerwünschten Gäste gezielt vom Pkw fernzuhalten. Wie geht das?.
Marder suchen sich nicht nur gerne den Motorraum unseres Pkw aus, weil er trocken und warm ist, sondern sie reagieren damit auch auf vorherige Besuche von Artgenossen. Diese erkennen sie an dem Geruch und reagieren äußerst aggressiv. Das Fazit: durchgebissene Kabel und Schläuche sowie angefressene Isolierungen. Besonders betroffen sind laut ARAG Experten häufig Zündkabel, Kühlwasserschläuche, Stromleitungen oder sogar Bälge an der Lenkung sowie Unterdruckschläuche für die Motorsteuerung. Damit ist auch klar, wie umfangreich und kostenintensiv die Folgeschäden sind, denn darunter fallen dann zum Beispiel defekte Katalysatoren oder sogar der Motor selbst.
Aber die Nager gelangen auch in den Innenraum. Dort empfangen den Besitzer dann nicht nur Verunreinigungen durch Kot und Urin, sondern auch aufgebissene Polster, denn dieses Material wird gerne für den Nestbau genutzt. Die ARAG Experten weisen zudem darauf hin, dass die Chance auf den unerwünschten Besuch steigt, wenn das Auto häufiger bewegt wird und in verschiedenen Marder-Revieren parkt. Denn jeder Pkw mit fremdem Marder-Geruch wird umgehend markiert.
Was langfristig schützt
Aus der Reaktion auf bestimmte Gerüche ergibt sich auch schon eine mögliche Abwehrmethode: So gibt es auf der einen Seite Sprays, deren Duftnote abschreckend wirkt. Auch Hundehaare, Mottenkugeln oder WC-Steine werden eingesetzt. Doch diese Mittelsind langfristig wirkungslos sind und sorgen im schlimmsten Fall für Geruchsbelästigungen. Sinnvoller ist eine professionelle Motorwäsche, dabei werden die Duftstoffe des Rivalen und somit die Anziehungskraft auf den nächsten Nager beseitigt.
Als erfolgversprechend gelten auch Geräte, die entweder mit Elektroschock oder mit Ultraschall arbeiten. Dabei ist die Elektroschock-Variante relativ aufwendig, da das Gerät im Fahrzeug eingebaut werden muss. Ultraschall lässt sich deswegen deutlich einfacher anwenden, da keine Installation notwendig ist. Allerdings verschreckt man mit den hohen Tönen zunächst auch andere Tiere, während der Marder sich mit der Zeit daran gewöhnt. Eine relativ einfache und recht wirkungsvolle Methode sind laut ARAG Experten sogenannte Mardergitter. Diese Matten platziert man unter dem Motorraum des parkenden Autos. Der Aufwand ist gering, es erfolgt auch kein Gewöhnungseffekt und die Umwelt bleibt unbeeinträchtigt. Das Prinzip ist Abschreckung, die meisten Tiere haben Angst vor ungewohnten und unbekannten Untergründen und betreten diese lieber nicht.
Mögliche Schäden und Kosten
In der Regel bemerkt man den Marder-Besuch erst, wenn sich Probleme einstellen: Das Aufleuchten der Motorkontrollleuchte oder ein unrundes Laufen des Motors sprechen für angebissene Zündkabel. Der deutliche Verlust von Kühlwasser weist auf perforierte Schläuche hin. Die Verringerung der Motorleistung oder gar Probleme mit dem Bremskraftverstärker können ein Zeichen dafür sein, dass sich das Tier an den Unterdruckschläuchen zu schaffen gemacht hat. Wann immer man den Eindruck hat, ein Marder hat den Pkw heimgesucht, raten die ARAG Experten zu einer zeitnahen Überprüfung. Denn je länger der Schaden her ist, desto weiter kann er sich auswirken und nach immer mehr Teile des Wagens in Mitleidenschaft ziehen, was zu teuren Folgeschäden führen kann.
Wer zahlt: Teil- und Vollkaskoversicherungen, eine Kfz-Haftpflichtversicherung reicht nicht aus. Aber Achtung, einige Tarife schließen Folgeschäden explizit aus und ersetzen nur die "angefressenen" Teile.
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