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Novelle der EU-Führerscheinrichtlinie: Wissing stellt sich quer

22.09.2023 11:25 Uhr | Lesezeit: 2 min
Senioren
Das BMDV lehnt verpflichtende Gesundheitstests für Senioren strikt ab
© Foto: nortonrsx/iStock/Getty Images Plus

Medienberichte zu den Themen Gesundheitstests für Senioren und Tempolimit für Fahranfänger, die als Teil der neuen EU-Führerscheinrichtlinie im Gespräch sind, stoßen beim BMDV auf Gegenwehr. Der Landesverband Bayerischer Fahrlehrer (LBF) informiert.

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"Ich lehne die Änderungsanträge der Berichterstatterin im Verkehrsausschuss des Europäischen Parlaments zur Reform der Führerscheinrichtlinie entschieden ab und mein Haus wird sich weiterhin in den EU-Arbeitsgruppen für Änderungen einsetzen“, betont Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf der Website seines Ministeriums. „Klar ist, Deutschland wird den Vorschlägen in dieser Form nicht zustimmen. Die Verhandlungen zur EU-Führerscheinrichtlinie befinden sich noch in frühem Stadium. Die EU-Mitgliedsstaaten haben daher noch die Möglichkeit, Änderungen einzubringen."

Das BMDV vertritt im Rahmen der Verhandlungen folgende Positionen: „Auch die Einführung eines verpflichtenden Gesundheitstests (auch begrenzt auf die Gruppe der Senioren) lehnt das BMDV entschieden ab. Der Nutzen regelmäßiger Gesundheitsuntersuchungen ohne konkreten Anlass konnte für die Gruppe der Senioren bislang wissenschaftlich nicht bewiesen werden. Auch die von der Europäischen Kommission initiierte Evaluation der 3. EU-Führerscheinrichtlinie kommt zu diesem Ergebnis. Die Zahlen der Unfallstatistik lassen jedenfalls für Deutschland derzeit auch nicht den Schluss zu, dass von älteren Kraftfahrern oder Kraftfahrerinnen ein erhöhtes Unfallrisiko ausgeht. Unter Berücksichtigung des jeweiligen Bevölkerungsanteils sind ältere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen (65 Jahre und älter) deutlich seltener Unfallverursacher als jüngere Verkehrsteilnehmer und Verkehrsteilnehmerinnen (18-24 Jahre). Bezieht man die Fahrleistung mit ein, dann ergeben sich 2020 für die Gruppe der 65+ Pkw-Fahrenden 556 Beteiligte je 1 Mrd. Fahrzeugkilometer und für die 18-25-Jährigen Pkw-Fahrenden 1.147 Beteiligte je 1 Mrd. Fahrzeugkilometer. Auch das fahrleistungsbezogene Risiko, als Pkw-Fahrer an einem Unfall mit Personenschaden beteiligt zu sein, ist bei den Senioren damit deutlich niedriger als bei der Gruppe der jüngeren Verkehrsteilnehmenden.

Die Diskussion zur Einführung von Tempolimits für Fahranfänger ist ebenfalls nicht tragbar. Die Koalition hat sich gegen ein Tempolimit entschieden und diese Entscheidung steht weiterhin. Um die Fahranfängersicherheit weiter zu verbessern, setzt Deutschland auf den Führerschein ab 17 Jahren. Das begleitete Fahren ist ein echtes Erfolgsmodell und soll künftig EU-weit möglich sein."

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