Die Polizei in Bayern hat ihre Jahresstatistik veröffentlicht. Bei den Verfahren wegen Tempoüberschreitungen und Abstandsverstößen gibt es Negativrekorde. 1.226.552 beziehungsweise 93.302 Verfahren vermeldete das Bayerische Polizeiverwaltungsamt. „Offenbar haben es immer noch zu viele nicht kapiert, wie gefährlich zu schnelles Fahren und zu geringer Abstand sein können“, mahnte CSU-Landesverkehrsminister Joachim Herrmann.
Gerade zu hohe Geschwindigkeit sei immer noch die Ursache Nummer eins bei schweren Verkehrsunfällen. 195 und damit rund ein Drittel aller tödlichen Verkehrsunfälle gingen 2016 in Bayern auf Raserei zurück (2015: 168). Die Zahl der dabei getöteten Menschen erhöhte sich nach Angaben des Verkehrsministeriums deutlich auf 215 (2015: 177). „Nur wenige Stundenkilometer zu viel können oft den Unterschied zwischen Leben und Tod bedeuten“, erklärte Herrmann.
Der CSU-Minister kündigte konsequentere Kontrollen an. Bereits im Juli werde die Bayerische Polizei über die üblichen Geschwindkeitskontrollen hinaus bayernweite Schwerpunktaktionen gegen Raser durchführen. Als „absolut wahnsinnig“ bezeichnete der Innenminister den traurigen Spitzenreiter der Geschwindigkeitssünder 2016 auf Bayerns Straßen. Ein 49-jähriger Autofahrer wurde im April 2016 auf der B13 im Landkreis Ansbach mit 232 Stundenkilometern erwischt, 132 Stundenkilometer schneller als erlaubt.
(tr)