Etwas mehr als ein Fünftel aller zur Hauptuntersuchung angetretenen Pkw wiesen 2022 erhebliche oder gefährliche Mängel auf und bekamen in Folge die begehrte Plakette nicht. Ganz genau waren 20,7 Prozent der geprüften Pkw davon betroffen. Und obwohl dieser Wert recht hoch erscheint, ist er doch Ausdruck einer sehr positiven Entwicklung. Denn 2021 waren noch 20,9 Prozent der Pkw durch die Hauptuntersuchung gefallen, 2020 sogar 21,1 Prozent.
Große Unterschiede bei dem Ergebnis der Hauptuntersuchung gab es hinsichtlich des Fahrzeugalters. Während neue Modelle mit einem Alter bis zu drei Jahren sehr selten durchfallen (lediglich 4,3 Prozent), kam dies bei Pkw mit einem Alter von mehr als neun Jahren deutlich häufiger vor (30,2 Prozent). Vor diesem Hintergrund überrascht der aktuelle Trend, dass immer mehr Pkw die Hauptuntersuchung bestehen, denn die Pkw-Flotte in Deutschland wird durchschnittlich immer älter. Gegenüber Spiegel Online verwies Richard Goebelt, Mitglied der Geschäftsleitung des TÜV-Verbands, auf die bessere Langlebigkeit moderner Fahrzeuge. Vor allem hinsichtlich Rost und Beleuchtung habe sich viel getan.
Von den insgesamt 21,7 Millionen geprüften Pkw galten 2022 lediglich 0,05 Prozent als komplett verkehrsunsicher. Erhält ein Fahrzeug vom Prüfer diese Einstufung, darf es nicht mehr aus eigener Kraft vom Hof der Prüfstelle fahren. Bei gefährlichen Mängeln (immerhin bei 0,5 Prozent aller vorgeführten Autos festgestellt) ist nur noch die Weiterfahrt nach Hause oder natürlich in die nächste Werkstatt erlaubt.