Für die Studie fuhren Probanden teilautomatisierte Fahrzeuge. Zu Beginn der Testphase seien mit Blick auf die Ablenkbarkeit nur sehr geringe bis gar keine Unterschiede zu den Fahrern „normaler“ Autos festgestellt worden. „Dies änderte sich jedoch nach etwa einem Monat“, heißt es in der Studie. „Die Fahrer zeigten deutlich mehr Bereitschaft, unaufmerksamer zu werden und ihre Hände vom Lenkrad zu nehmen, wenn sie die Automation nutzten.“ Insbesondere bei der Kombination von ACC mit der Komfortfunktion Pilot Assist, die den Autofahrer dabei unterstützt, das Fahrzeug in der eigenen Spur und einen festen Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug zu halten, hätten die Personen am Steuer zu vermehrter Unachtsamkeit geneigt.
„Die Fahrer waren nach einem Monat mit dem Pilot Assist ungefähr doppelt so anfällig für Zeichen von Aufmerksamkeitsdefiziten wie am Anfang der Studie“, stellten die IIHS-Wissenschaftler fest. „Im Vergleich mit rein manuellem Fahren war es nach seiner Aussage zwölfmal so wahrscheinlich, dass die Fahrzeuglenker ihre Hände vom Steuer ihres Autos nahmen, nachdem sie sich an den Abstand- und Spurhalteassistenten gewöhnt hatten.“
Die Studie mache deutlich, wie leicht Autofahrer ihre Konzentration verlieren, wenn sie sich an teilautomatisierte Fahrzeuge gewöhnt haben, fasst das IIHS zusammen. Deshalb erscheine es gerechtfertigt, mit der Teilautomatisierung von Fahrzeugen auch zuverlässige Überwachungssysteme für die Fahrer einzuführen. Diese Assistenten sollen demnach insbesondere die Kopf- und Augenposition der Personen am Steuer kontrollieren.
Wagner Marco