Wirft man einen Blick auf die Unfallstatistiken der letzten Jahre, wird klar: Pkw werden immer sicherer. Während 2019 rund 3.000 Leute bei Verkehrsunfällen in Deutschland ums Leben kamen, lag diese Zahl Mitte der 80er Jahre noch bei circa 12.000. Neben proaktiven Assistenzsystemen, die Unfälle und Kollisionen immer effektiver vermeiden, spielen beim Abschwächen von Unfallfolgen vor allem Airbags und Gurtsysteme eine große Rolle. Zumindest, wenn man ungefähr so gebaut ist, wie der Crash-Test-Dummy, der in der Entwicklung und Weiterentwicklung der Systeme hauptsächlich zum Einsatz kommt. Und dieser ist 77 Kilogramm schwer und männlich.
Gravierende Unterschiede
Ob Gurte und Airbags auch abseits dieser Parameter optimalen Schutz bieten, wollte der ADAC in einem Test mit Dummys unterschiedlicher Größe, unterschiedlichem Gewicht und verschiedenen Geschlechtern herausfinden. Basierend auf den gesammelten Unfalldaten führte der ADAC insgesamt 12 Crash-Tests durch, bei denen Dummys von 48 bis 125 Kilogramm Körpergewicht eingesetzt wurden. Die Körpergröße der simulierten Personen reichte von 1,51 Meter bis 1,91 Meter. Zudem wurden für die Versuchsreihen sowohl adaptive Rückhaltesysteme (die dank Sensorik sowohl die Unfallschwere als auch Größe und Gewicht der Insassen erkennen) als auch herkömmliche Sicherheitsgurte eingesetzt. Die Ergebnisse machen deutlich: Adaptive Gurtsysteme können die Belastung eines Unfalls bei der älteren Dame, der kleinen Frau und dem durchschnittlichen Mann reduzieren. Großen und schweren Passagieren hingegen bieten konventionelle Gurte und Airbags mehr Schutz. Bleibt zu hoffen, dass Automobilhersteller sich diese Ergebnisse zu Herzen nehmen und künftig das Sicherheitsniveau für wirklich alle Insassen auf ein möglichst hohes Level bringen.