Bei 264.900 Unfällen mit Personenschäden wurden im vergangenen Jahr 2020 insgesamt 328.000 Menschen verletzt, davon 58.016 schwer. Zudem starben 2.724 Verkehrsteilnehmer, schreibt Destatis. Im Vergleich zum Jahr 2019, in dem 3.046 Todesopfer verzeichnet werden mussten, macht dies einen Rückgang um 10,6 Prozent aus.
Trotz dieser positiven Zahlen warnt der TÜV Verband (VdTÜV) vor voreiligen Schlüssen. Denn der Rückgang liege vor allem an der Corona-Pandemie und dem dadurch bedingt geringeren Verkehrsaufkommen. Die erfreulichen Zahlen seien kein Ergebnis, auf dem man sich ausruhen könne, schreibt der VdTÜV. Und weiter: „Ohne konsequente Maßnahmen werden die Unfallzahlen und Opferzahlen steigen, sobald eine Normalisierung des Verkehrsgeschehens nach den Covid-Einschränkungen einsetzt. Corona hat den Verkehr nicht grundsätzlich sicherer gemacht. Denn während die Unfallzahlen zwar grundsätzlich sanken, geht der positive Trend an den Fahrradfahrern weitgehend vorbei.“
Radverkehr stärken
Diese Einschätzung bestätigen auch die Zahlen des Statistischen Bundesamtes. So war im letzten Jahr jeder zehnte Getötete im Straßenverkehr mit dem Fahrrad unterwegs. Zwar starben in den Monaten Januar bis November des Pandemiejahres mit 271 Fahrradfahrern 40 weniger als im Vorjahr, was ein Minus von 12,9 Prozent ausmacht. Gleichzeitig nahm die Zahl der getöteten E-Bike-Fahrer aber um 19,1 Prozent überproportional zu, berichtet der VdTÜV mit Verweis auf die Zahlen von Destatis. Insgesamt starben 137 Pedelecfahrer im Jahr 2020 auf deutschen Straßen.
Der VdTÜV fordert daher, dass sich die Verkehrssicherheitsarbeit verstärkt dem Radverkehr widmen müsse. So sollte beispielsweise die Verkehrsinfrastruktur durch gefahrlose Querungsmöglichkeiten und durchgängige Radwege ausgebaut werden.