In einer repräsentativen Umfrage hat die Allianz 1.000 Autofahrer im Alter von 18 bis 65 Jahren befragt, wie sie zu Geschwindigkeitsüberschreitungen stehen und welche Verkehrsdelikte sie bereits begangen haben. Die Befragung zeigt, dass vier von fünf Autofahrern schon einmal geblitzt wurden. Gerade einmal die Hälfte (52 Prozent) der Deutschen gibt an, sich immer an Geschwindigkeitsbeschränkungen zu halten. Der Rest nutzt Radarwarner und Apps, bremst gezielt vor Blitzern ab (jeder Dritte) oder verändert die geplante Route, um unbeliebte Tempokontrollen zu vermeiden. Wer bisher noch nie geblitzt wurde, hält sich im Bundesvergleich überdurchschnittlich stark an die Geschwindigkeitsobergrenzen (67 Prozent).
Damit gehören Geschwindigkeitsüberschreitungen im Deutschlandvergleich zu den „beliebtesten“ Verkehrswidrigkeiten, gefolgt von Falschparken. Der Report zeigt, dass die Anzahl der Bußgelder auch eine Sache des Alters und der Erfahrung ist: Autofahrer, die ihre Fahrerlaubnis erst zwei bis vier Jahre haben, bekommen im Durchschnitt die meisten Knöllchen. Ältere Autofahrer kriegen insgesamt weniger Knöllchen als jüngere, werden dafür aber häufiger mit zu hoher Geschwindigkeit erwischt: 34 Prozent der 55- bis 65-jährigen wurden bereits bei Tempoüberschreitungen außerorts erwischt. Das trifft lediglich auf 22 Prozent der 18- bis 24-jährigen zu. Im Bundesländervergleich liegen sowohl außer- als auch innerorts Autofahrer aus Sachsen-Anhalt, Hessen und Berlin vorn. In diesen Bundesländern werden Fahrer im Durchschnitt mit den höchsten Geschwindigkeitsüberschreitungen erwischt.
Weitere Vergehen der Verkehrssünder
32 Prozent der Befragten haben während der Autofahrt schon einmal unerlaubt das Handy genutzt. Damit erwischt wurden aber lediglich fünf Prozent. Jüngere Fahrer greifen tendenziell deutlich häufiger während der Autofahrt zum Handy, Fahranfänger jedoch am wenigsten. Autofahrer, die das Handy bei der Fahrt bereits genutzt haben, fordern im Vergleich deutlich weniger Bußgeld (86 Euro / 111 Euro). Für die Verkehrsdelikte Fahren unter Drogen- und Alkoholeinfluss sowie das Fahren ohne Fahrerlaubnis findet die Mehrheit der deutschen Autofahrer eine Strafe von Minimum 160 Euro als angemessen. Ein Bußgeld über 160 Euro fordern auch 21 Prozent für das Fahren ohne gültige Kfz-Versicherung.
R. Luft