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Wilde Hummel

25.08.2014 10:30 Uhr
Nachgeschärft: Nissans Juke in der neuen Außenfarbe Sunlight yellow
© Foto: Gregor Soller

Mit der Überarbeitung des Juke schärft Nissan einerseits die Optik nach und verbesserte andererseits einige Schwachpunkte seines auffälligen Einstiegs-Crossovers. Beides dürften Fahrschüler und -lehrer erfreut zur Kenntnis nehmen.

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Motorseitig ersetzt der 1,2-Liter-Turbobenziner mit 115 PS den einstigen 1,6-liter und soll vor allem mit einem besseren Verbrauch punkten. Tatsächlich macht das Beschleunigen viel Spaß, da nach jeder Gaswegnahme respektive jedem Schaltvorgang das Wastegate-Ventil zischt wie bei einem echten Sportwagen. Und trotzdem bietet der Diesel einfach mehr Punch bei niedrigen Drehzahlen und das bei deutlich günstigerem Verbrauch.

Zumal der 1,5-Liter seine Kraft souverän entfaltet und mit 110 PS und 260 Newtonmeter maximalem Drehmoment immer gut bei Kräften ist. Als Normverbrauch nennt Nissan 4,0 Liter auf 100 Kilometern, in der Realität darf man getrost noch ein bis 1,5 Liter dazu addieren - zumal dann, wenn man viel in der Stadt unterwegs ist und das Potenzial des auffälligen Autos ab und an nutzt. Das Fahrverhalten blieb dabei kompakt und gutmütig mit einer leichten, SUV-artigen „Schwere“, die ihm aber ganz gut tut – schließlich kann der Juke als Allradler auch anders als nur auf der Straße, auch wenn nur 15 Prozent der Kunden sich für vier angetriebene Räder entscheiden.

Die Allrad-Variante behielt den nur gut 250 Liter Volumen fassenden sehr kleinen Kofferraum, während Nissan das Fassungsvermögen bei den Fronttrieblern dank eines neu gestalteten Abteils um 40 Prozent auf 354 Liter vergrößerte. Ein einlegbarer Ladeboden sorgt bei umgelegten Rücksitzen für eine ebene Fläche, ein Großteil des neuen Volumens liegt allerdings darunter. Wirklich viel Platz bietet der 4,13 Meter lange Juke auch auf den Rücksitzen nicht: Messen Fahrlehrer und Fondpassagiere mehr als 1,80 Meter, wird es sehr eng. Vorn steht dagegen nach wie vor genug Raum zur Verfügung und die Fahrschüler finden sich prinzipiell gut zurecht. Das „Dynamic Control System“, dass die Fahrmodi Eco, Normal und Sport bietet, kann man sich aber schenken: Erstens lässt sich kaum ein Unterschied zwischen den Einstellungen erfahren, außerdem teilen sie sich das Anzeigefeld mit der Klimatisierung, was den Fahrschüler unnötig verwirren kann.   

Weniger Probleme dürfte er beim „Vermessen“ des nicht sehr übersichtlichen Autos haben: Vorn dienen die aufgesetzten und im 370-Z-Style nachgeschärften Tagfahrleuchten mit LED immerhin als Peilhilfe, hinten endet das Auto mit der Heckscheibe – die Fensterflächen fallen allerdings eher knapp aus. Trotzdem bereitet einem der Juke Spaß, zumal wenn man sich für eine der neuen, teils sehr bunten Innenausstattungs-Designfarben in „Detroit-Red“ oder, wie bei unserem Testwagen, „San Diego Yellow“ entschieden hat. Dezenter wären da  „London-White“ oder „Tokio Black“. Nissan hat die Farben nach den Städten benannt, wo man auch Designstudios unterhält. Auch die Sitze und Türverkleidungen bieten entsprechende Kontrastfarben.

Nicht ganz mit dem wilden schicken Anspruch mithalten kann die Verarbeitungs- und Materialqualität, die für die Klasse zwar noch in Ordnung geht, aber keine Maßstäbe setzt. Davon künden große Spalten zwischen A-Säule und Armaturentafel und ein sichtbarer Isolationsstreifen unter der Windschutzscheibe. Da dürfte Nissan gern nochmal Hand anlegen, denn als auffälliges Designerstück muss sich der Juke mit Audi A1 oder Mini messen lassen. Entsprechend günstiger ist er indes zu haben, allerdings nur als Basisbenziner: Für den Juke Visia ruft Nissan knapp 12.990 Euro netto auf, was für den auffälligen Zwerg fair ist. Die Diesel starten erst in der besser ausgestatteten Version Visia Plus ab knapp 15.960 Euro. Wer das schicke Designpaket ordern möchte, muss zum Acenta greifen, der knapp 17.480 Euro kostet, wozu man noch die knapp 470 Euro für das Designpaket und knapp 1.850 Euro für das Connect- und Technology-Paket rechnen sollte, womit der Juke dann knapp an der 20.000-Euro-Grenze vorbeischrammt und gefährlich nah an die Premiumangebote herankommt. Auffallen hat eben seinen Preis, auch bei Nissan.

(gs)


Wilde Hummel: der Nissan Juke

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