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Autos als rollende Datenspeicher

14.01.2023 10:36 Uhr | Lesezeit: 3 min
Big Data
Kraftfahrzeuge produzieren eine Unmenge an Daten - was damit passiert, ist vielerorts unklar
© Foto: Klaus Ohlenschläger/picture alliance

Die Digitalisierung macht Autos zu Datenzentren, die während der Fahrt enorm viele Daten verarbeiten. Was damit schließlich passiert, wird intensiv diskutiert.

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Die vom Auto gespeicherten Informationen betreffen laut Goslar Institut zum Beispiel gefahrene Strecken, Standorte, Beleuchtungsdauer, Gurtstraffungen, Batteriespannung und Fehlerspeichereinträge. In einer Untersuchung habe der ADAC die von den Fahrzeugen erhobenen Informationen zusammengestellt, heißt es. Ergebnis: „Moderne Autos sind immer mehr Computer auf Rädern.“

Manche Daten müssen gespeichert werden, das ist gesetzlich geregelt: „So kontrolliert der Gesetzgeber mit der Erfassung des Kraftstoffverbrauchs, ob ein Auto den Emissionsvorgaben genügt. Und neu zugelassene Autos müssen seit dem 6. Juli 2022 mit einem Unfall-Datenspeicher (UDS) ausgerüstet sein, von dem Informationen zur gefahrenen Geschwindigkeit, zu Einstellungen wie etwa Scheinwerfer, Blinker und Bremsleuchten sowie zur Beschleunigung oder der Ausrichtung des Fahrzeugs (z.B. Drehungen), registriert werden“, teilt das Institut mit. So sollen Unfällen besser analyisert werden können, wenn es einmal zu Streit kommt. Darüber hinaus dürften gespeicherte Daten beim automatisierten Fahren ebenfalls im Zweifel dokumentieren, ob das betreffende Fahrzeug von Mensch oder Maschine gesteuert worden, glauben Experten.

In Zukunft noch weitaus mehr Daten

„Es ist davon auszugehen, dass zukünftige Fahrzeuge noch deutlich mehr Informationen erfassen und weitergeben werden, als es bisher der Fall ist“, erwarten ADAC-Experten. Es ist aber nach wie vor umstritten, wie man mit diesen Daten umzugehen solle. Unternehmen seien scharf auf die Daten, die Grundlage für neue Geschäftsmodelle sein können. Aber auch Autonutzer können davon profitieren: „So etwa in Form von Kfz-Versicherungen mit Telematik-Tarif. Dabei werden die Autofahrer aufgrund ihrer Fahrdaten für gutes Fahrverhalten mit einem Bonus belohnt“, teilt das Goslar Institut mit.

Doch wem gehören die Daten? Die Datenhoheit stehe weiter ungelöst im Raum, heißt es weiter. „Denn bislang haben nur die Automobilhersteller vollen Zugriff auf die Daten“, wie der ADAC bemängelt. Dies behindere freien Wettbewerb, lautet deren einhellige Kritik. Deshalb plädiert der Automobilclub für Regelungen, die sicherstellen soll, „dass Fahrzeugbesitzende selbst über ihre Daten verfügen, die Freigabe an Dritte steuern und von der Vermarktung für datenbasierte Geschäftsmodelle profitieren“. Nur dann könnten Werkstätten, Mobilitätsdienstleister wie die Automobilclubs und Start-ups, Angebote zum Nutzen von Fahrzeugbesitzern entwickeln, argumentieren die Experten.

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