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Brandenburg: Schließungspläne bei Goodyear

21.11.2023 09:00 Uhr | Lesezeit: 2 min
Schließungspläne bei Goodyear
Der Reifenhersteller will die Produktion im Werk in Fürstenwalde schrittweise bis Ende 2027 stilllegen
© Foto: picture alliance/dpa | Patrick Pleul

Der brandenburgische Ministerpräsident Woidke will sich gegen Schließungspläne für die Reifenproduktion von Goodyear stemmen. Auch Proteste der Gewerkschaft sind geplant.

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Die brandenburgische Landesregierung will einen Abbau hunderter Jobs beim Reifenhersteller Goodyear im ostbrandenburgischen Fürstenwalde verhindern. Ein Traditionsstandort, an dem seit mehr als 80 Jahren Reifen hergestellt werden, steht mit den Schließungsplänen des Unternehmens vor dem Aus. Die Gewerkschaft IG BCE kündigte Protestaktionen an.

Die Entscheidung des Unternehmens traf die Belegschaft am Donnerstag, den 16. November wie ein Schlag. Bis Ende 2027 soll die Reifenproduktion eingestellt werden, 750 Stellen werden dann voraussichtlich abgebaut. Auch die Produktion in Fulda soll geschlossen werden.

Wann wie viele Kapazitäten in Fürstenwalde herausgenommen würden, sei noch unklar und Gegenstand der anstehenden Verhandlungen mit dem Betriebsrat und der Gewerkschaft, sagte ein Sprecher des Unternehmens am Freitag, den 17. November. Am Donnerstag informierten Geschäftsführung und Werksleitung die Belegschaft in Fürstenwalde über die Schließungspläne.

Gewerkschaft und Politik setzen sich für Erhalt der Arbeitsplätze ein

Ministerpräsident Dietmar Woidke und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (beide SPD) schalteten sich kurz nach Bekanntwerden der Pläne ein und wollen rasche Gespräche führen. Die Landesregierung werde um die Industriearbeitsplätze kämpfen, so Woidke.

Am Donnerstag kommender Woche ist zudem eine Betriebsversammlung angesetzt, wie der Bezirksleiter der der Gewerkschaft IG BCE, Rolf Erler, am Freitag sagte. Die Gewerkschaft kündigte an, sie werde Protestaktionen starten und Bündnisse für den Erhalt der Reifenproduktion in Fürstenwalde organisieren. Die Landes- und Bundespolitik sei gefordert, um die Industriearbeitsplätze in Fürstenwalde, Fulda und überall in Deutschland zu sichern, forderte die IG BCE Nordost.

Auto-Zulieferer sehen sich vor großen Herausforderungen

Die Gewerkschaft befürchtet seit längerem, dass es in Deutschland zu einer zunehmenden Abwanderung von Industrieunternehmen ins Ausland und den Verlust von Arbeitsplätzen kommen könne. Die Autozulieferer-Branche insgesamt sieht sich angesichts eines Wandels zur Elektromobilität und hoher Kosten vor großen Herausforderungen.

In Brandenburg konnte sich die Wirtschaft zuletzt aber überdurchschnittlich gut entwickeln, getragen gerade durch die Autoindustrie, darunter die Ansiedlung des E-Autobauers Tesla in Grünheide. Das Werk liegt nur rund 20 Kilometer entfernt von der kriselnden Goodyear-Reifenproduktion.

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