Angesichts der immer deutlicher werdenden Folgen des Klimawandels und des Ziels (der alten wie der neuen Bundesregierung), den CO2-Ausstoß möglichst schnell zu senken, sollte man meinen, der Anteil klimafreundlich produzierten Stroms müsse von Jahr zu Jahr steigen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nun aber mitteilte, ist im 3. Quartal 2021 mehr Strom aus konventionellen Energieträgern ins Netz eingespeist worden als noch im Vorjahr. Waren es 2020 noch 56,1 Prozent, stieg dieser Wert 2021 auf 56,9 Prozent. Besonders deutlich zeigte sich, dass die Kohle hierzulande immer noch der wichtigste Energieträger ist. Rund 32 Prozent der in Deutschland erzeugten Energie stammt aus der Kohle, 2020 waren es nur 26,4 Prozent. Auch bei der Kernenergie gab es einen Anstieg um 1,3 auf immerhin 14,2 Prozent. Lediglich das immer teurer werdende Gas hat im Vergleich zu 2020 an Bedeutung verloren.
Konstante Alternativen
Auf Seiten der erneuerbaren Energieträger ist mit 16,6 Prozent immer noch die Windkraft an der Spitze, dahinter folgt mit 13,3 Prozent Sonnenenergie. Insgesamt war der Anteil der nachhaltigen Stromerzeugung im 3. Quartal 2021 im Vergleich zum Vorjahr um 0,8 Prozent rückläufig und machte lediglich 43,1 Prozent aus. Nicht nur angesichts der allgemeinen Energieversorgung wirft dieser Trend Fragen auf. Auch die Vorstellung, den Individualverkehr durch eine breit angelegte Elektrifizierung emissionsärmer zu machen, scheint aktuell absurd. Denn dem übergeordneten Ziel des Klimaschutzes bringen viele Elektroautos, die allesamt mit Kohlestrom versorgt werden, nichts. Hier könnte nur ein schneller Ausbau regenerativer Energien helfen.