Seit vielen Jahren strebt Deutschland die Energiewende an und will zumindest langfristig auf fossile Brennstoffe verzichten. Wie weit diese Vision noch von der Realität entfernt ist, zeigt eine Analyse des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Denn im dritten Quartal 2022 stammten immer noch 36,3 Prozent des erzeugten und ins Netz eingespeisten Stroms aus Kohlekraftwerken. Im Vorjahr waren es lediglich 31,9 Prozent. Überraschenderweise nahm auch die Stromerzeugung aus Erdgas zu. Die teilweise massiv gestiegenen Gaspreise konnten einen Anstieg um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal nicht verhindern.
Insgesamt wurden im dritten Quartal 2022 118,1 Milliarden Kilowattstunden ins deutsche Stromnetz gespeist. Während 55,6 Prozent hiervon durch konventionelle Energieträger erzeugt wurden, entfielen lediglich 44,4 Prozent auf erneuerbare Energieträger. Hier hatte mit 16,8 Prozent die Windkraft die Nase leicht vor Photovoltaik (16,0 Prozent). Rund sechs Prozent werden aus Biogas gewonnen, lediglich 2,9 Prozent entfallen auf Wasserkraft.