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Förderungs-Aus von Elektrofahrzeugen: So kommentieren Händler und Verbände das Vorhaben

28.04.2022 10:05 Uhr | Lesezeit: 4 min
Der Plan zur Kürzung der E-Auto-Prämie erhitzt die Gemüter
© Foto: Luftbildfotograf/stock.adobe.com

Was sagen Autohändler und Verbände zum geplanten Förder-Stop? Die Zeitschrift Autohaus hat sich in der Branche umgehört.

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Die Bundesregierung plant, bis Ende 2022 die Förderung von Plug-in-Hybridfahrzeugen komplett einzustellen. Die Prämie für reine Elektrofahrzeuge soll zudem gekappt werden. Trotz aktueller Lieferverzögerung gilt weiterhin das Zulassungsdatum – nicht das Bestelldatum – eines Elektrofahrzeuges als Voraussetzung für den Erhalt der Prämie. Was sagen Autohändler und Verbände zu diesem Vorhaben? Wird es einen signifikanten Rückgang bei Interesse an E-Fahrzeugen geben? Was bedeutet dies für den Pkw-Markt? Autohaus hat nachgefragt.

ZDK: So könnte neue Förderung aussehen

Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) geht in einem Brief an das Bundeswirtschaftsministerium mit Verweis auf den Koalitionsvertrag hart ins Gericht mit Minister Habeck: Das geplante Förderungs-Aus für Plug-in-Hybride sei ein „schwerer Vertrauensbruch“.

Gleichzeitig unterbreitet ZDK-Vizepräsident Thomas Peckruhn einen Vorschlag, wie die Subvention von Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen anders gestaltet werden könne: „Die Förderung kann zum Beispiel davon abhängig gemacht werden, mit welchem Anteil ein Plug-in-Hybrid im Batteriebetrieb gefahren wird. Das lässt sich bei allen neuen Fahrzeugen problemlos auslesen.“

Beim Verband Deutscher Citroen-, DS- & Peugeot-Vertragspartner (VCDP) hält man die Planungen, die Prämien zu kappen oder einzuschränken für falsch: „Wir halten die Planungen der Bundesregierung die staatliche Förderung bei Plug-in Hybriden zu streichen und bei den Elektrofahrzeugen zu kürzen für zu früh und demnach für falsch“, sagt Sprecher Peter Gerards.

„Großer Vertrauensbruch zwischen Kunden und Handel“

Hans-Werner Hauth, Präsident des Verbands Deutscher Renault und Dacia-Partner (VDRP), erkennt einen drohenden Vertrauensbruch: „Durch die eventuelle Anwendung des neuen Vorschlags ist bereits ein großer Vertrauensbruch zwischen Kunden und Handel entstanden. Konkret: Kunden wollen Aufträge stornieren, wenn nicht sichergestellt ist, dass das Fahrzeug noch in 2022 zugelassen werden kann.“

Beim Verband der Automobilindustrie sieht man durch die Planungen Elektromobilität generell in Bedrängnis geraten: „Die Autoindustrie hat konstruktive Vorschläge zur Weiterentwicklung der Förderungen unterbreitet und sieht noch intensiven Diskussionsbedarf zur Zukunft möglicher Förderinstrumente“, sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller. „Die aktuellen Überlegungen umzusetzen, wäre eine Entscheidung gegen die Verbraucher, gegen den Hochlauf der E-Mobilität und letztlich gegen den Standort Deutschland.“

Audi-Chef: „reine Brückentechnologie“

Audi-Chef Markus Duesmann dagegen begrüßt ein mögliches Auslaufen der Kaufprämie für Plug-in-Hybride zum Jahresende: „Wir haben jetzt die Möglichkeit, Weltmarktführer für E-Mobilität und für neue Technologien, für Defossilisierung zu werden“, sagte der Audi-Chef. Von der Politik erwarte er dafür Technologieklarheit und Zielklarheit. „Deshalb befürworte ich auch, dass die Kaufprämie für Plug-in-Hybride, die eine reine Brückentechnologie darstellt, in Deutschland Ende dieses Jahres ausläuft.“

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