Der ADAC registrierte im vergangenen Jahr 2020 rund 513.500 Staus, was einen Rückgang von etwa 28 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ausmachte. Wie die Auswertung der Verkehrsdatenbank des ADAC außerdem zeigt, ging die Gesamtdauer der Störungen um 51 Prozent zurück. Gleichzeitig habe sich die Zahl der Staukilometer um 52 Prozent reduziert. Dies hänge auch damit zusammen, dass die gesamte Kfz-Fahrleistung der Deutschen nach Angaben der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) vergangenes Jahr um etwa zwölf Prozent zurückgegangen sei.
Überblick über die Corona-Monate
Mit Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 zählte der ADAC nur noch halb so viele Staukilometer wie im Februar. Im April lagen die registrierten Staukilometer nochmals um etwa 70 Prozent unter dem Wert des Vormonats. Insgesamt registrierte der Club im April mit nur knapp 12.000 Staukilometern das geringste Stauaufkommen des Jahres.
Mit den Corona-Lockerungen habe der Verkehr dann aber wieder zugenommen und die Staus wurden mehr, berichtet der ADAC. Staureichster Monat war der September mit rund 67.500 Staumeldungen bei einer Gesamtlänge von 103.000 Kilometern. Ab Oktober nahm das Stauaufkommen wieder spürbar ab, was an der Gesamtlänge der Staus von rund 73.000 Kilometern abzulesen ist. Mit den verschärften Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung ab November gingen die Zahlen weiter zurück. Im November und Dezember zählte der ADAC nur noch rund 34.000 beziehungsweise 33.000 Staukilometer.
Staus in den Bundesländern
Die von Staus am meisten betroffenen Bundesländer waren 2020 – wie in den Vorjahren auch – Nordrhein-Westfalen (32 Prozent), Bayern (14 Prozent) und Baden-Württemberg (zehn Prozent). Auf sie entfielen 56 Prozent aller Staumeldungen.
Gemessen am jeweils vorhandenen Autobahnnetz ergebe sich hierzu allerdings ein anderes Bild: Setzt man die in den einzelnen Bundesländern gemessenen Staukilometer ins Verhältnis zu den Autobahnkilometern, liegen die Stadtstaaten Berlin und Hamburg an der Spitze der staubelasteten Bundesländer. Erst danach folgen Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, so der ADAC. Bayern und Hessen rangieren hinter Niedersachsen auf einem mittleren Platz. Die geringste Staubelastung sei im letzten Jahr in Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern zu verzeichnen gewesen.