Wenn jeder, der mit seinem eigenen Fahrzeug in die Münchner Innenstadt fahren möchte, dafür eine Gebühr bezahlen müsste, würde die Stadt ihr Stauproblem los. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Ifo-Instituts und der Beratungsgesellschaft Intraplan, wie der „Spiegel“ mitteilt.
Bei einer Abgabe von sechs Euro prognostizieren die Forscher einen Rückgang des Verkehrsaufkommens innerhalb des Mittleren Rings um 23 Prozent, bei zehn Euro wären es sogar 30 Prozent.
Hohe Einnahmen erwartet
Nach der Studie würde eine Pauschale von sechs Euro am Tag rund 600 Millionen Euro im Jahr einbringen. Mit dem Geld könnte der öffentlichen Nahverkehr ausgebaut und soziale Härten abgefedert werden. Unmittelbar profitieren von weniger Staus würden laut den Forschern der städtische Einzelhandel sowie Lieferanten, Logistik- und Taxiunternehmen, heißt es beim „Spiegel“.
Erste Reaktionen
Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) betont beim BR, dass eine solche City-Maut erst dann denkbar wäre, wenn öffentliche Verkehrsmittel den Autoverkehr entsprechend ausgleichen könnten.
Auf massiven Widerstand stieß der Vorschlag im Bayerischen Handel und beim ADAC Südbayern. Der Geschäftsführer vom Handelsverband Bayern, Bernd Ohlmann, spricht beim BR vom "Tod des Einzelhandels in den Innenstädten". Laut ADAC schaffe die Maut Schranken statt attraktive Mobilitätsalternativen. Sie sei sozial ungerecht, vor allem, wenn es keine Ausnahmen für Bewohner gebe.