Die University of Colorado Denver untersuchte Kollisionen zwischen Fahrrädern und motorisierten Verkehrsteilnehmern. Laut ihrer Studie steigt die Sicherheit des Fahrradverkehrs signifikant, je mehr Radfahrer auf den Straßen sind.
Untersucht wurde der Sachverhalt in Boulder, Colorado, das mit zwölf Prozent der Bevölkerung einen der höchsten Radfahreranteile im Land hat. Dies macht Boulder zu einer der wenigen US-Städte, die genug Radfahrer haben, um die Sicherheits-Benefits zu erreichen, die bereits Forscher in Europa dokumentiert haben.
Das Ergebnis der US-Wissenschaftler: An Kreuzungen mit weniger als 200 Radfahrern am Tag, war das Unfallrisiko relativ hoch. "Über diese Marke hinaus konnten wir die größten Sicherheitsvorteile erkennen", berichtet Wesley Marshall, Co-Autor der Studie und Assistenzprofessor für Civil Engineering am CU Denver’s College für Ingenieurswesen und angewandte Wissenschaften. Die Gründe für diesen Effekt sind bislang unbekannt. "Andere Studien stellten die Hypothese auf, dass Autofahrer ihr Verhalten ändern, wenn sie eine bestimmte Anzahl an Fahrradfahrern erwarten", sagt Marshall. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim Rechtsabbiegen per Schulterblick nach Radlern Ausschau halten, sei dann höher. Eine andere Erklärung wäre, dass Radler sichere Strecken bevorzugen. "Aber wir denken, dass mehr dahinter steckt. Viel mehr vermuten wir sogar, dass Städte mit viel Fahrradverkehr nicht nur für die Radfahrer selbst sicherer sind, sondern für alle Verkehrsteilnehmer. Die Straßen an die Bedürfnisse von Radfahrern anzupassen, könnte also die Sicherheit aller erhöhen", so Marshall.
(se)