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Ladeinfrastruktur: Fehlender Wettbewerb beim Angebot

15.10.2022 10:21 Uhr | Lesezeit: 3 min
Es stelle sich kein Wettbewerb unter den Ladesäulen ein, kritisiert LichtBlick
© Foto: Friso Gentsch/dpa/picture-alliance

Zwar wächst die Zahl der Ladesäulen in Deutschland, doch gleichzeitig bauen einige wenige Anbieter hier ihre bereits vorhandene Stellung aus, wie eine Analyse zeigt.

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Vom Wachstum des Ladesäulenmarkts in Deutschland würden weiterhin vor allem wenige große Anbieter profitieren, wie eine durch Statista vorgenommene Auswertung des Ladesäulenregisters der Bundesnetzagentur zeigt. Die Auswertung, bei der die Ladesäulen den jeweiligen Betreibern zugeordnet wurden, hatte der Ökostromanbieter LichtBlick in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden über 3.300 Betreiber mit 46.956 Normalladepunkten und 8.870 Schnellladepunkte ausgewertet. 

Die Analyse zeige erneut, dass sich „kein Wettbewerb unter den Ladesäulen einstellt, sondern weiterhin lokale Anbieter den Markt beherrschen“, erklärte Markus Adam, Chefjurist von LichtBlick. Die Monopolsituation in der öffentlichen Ladeinfrastruktur erfordere ein „neues Marktdesign, das Drittanbietern einen diskriminierungsfreien Zugang zur Ladesäule gegen ein angemessenes Entgelt ermöglicht“, forderte Adam. Aktuell würden regionale Stromversorger von der Zusammenarbeit mit den Stromnetzbetreibern – in der Regel Tochter- oder Schwesterunternehmen – profitieren und könnten sich damit regelmäßig Marktanteile von über 60, zum Teil sogar über 80 Prozent aller entgeltlichen Normalladeeinrichtungen sichern, kritisierte LichtBlick.

Mit dieser Dominanz hätten „Monopolisten die Wettbewerbsbedingungen selbst in der Hand – und damit neben den Ladebedingungen auch die Preisgestaltung an der Ladesäule“. Die Folge seien hohe Preise. „Damit quersubventionieren sie ihre eigenen Tarife – und profitieren pro Ladevorgang gleichzeitig noch von der THG-Quote ‚fremder‘ Ladesäulennutzer und Ladesäulennutzerinnen. Ein klarer Fall von Preisdiskriminierung“, sagte Adam. Die Lösung für echten Wettbewerb und einen vorauslaufenden Ausbau der Ladeinfrastruktur sieht Adam in einem Durchleitungsmodell, dies würde auch niedrige Preise zur Folge haben.

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