In ihrer Rede zur Lage der Europäischen Union hat die EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen deutlich härtere Klimaziele vorgeschlagen. Sie fordert eine Einsparung von mindestens 55 Prozent der Emissionen bis zum Jahr 2030 im Vergleich zu den Werten aus dem Jahr 1990 – bislang waren 40 Prozent eingeplant.
Die neue Vorgabe würde enorme zusätzliche Anstrengungen im Klimaschutz bedeuten, die vor allem die Automobilindustrie treffen könnten. Darüber berichtete unter anderem die Süddeutsche Zeitung (SZ). Dort war zu lesen, dass der CO2-Ausstoß bei Neuwagen bis 2030 anstatt um 37,5 Prozent nun um 50 Prozent gesenkt werden müsste. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) äußerte sich dazu bereits vergangene Woche und lehnte die Pläne entschieden ab. Sie berücksichtigen in keiner Weise den Konjunktureinbruch und die Folgen der Corona-Krise, die die Industrie zusätzlich unter Druck setzten, heißt es in der SZ.
Die Zustimmung des Europaparlaments und der Mitgliedsstaaten zu den ehrgeizigen neuen Zielen stehen allerdings noch aus. Eine Kommissionssprecherin erklärte in der Tagesschau außerdem, dass konkrete Vorschläge für die Autoindustrie erst im Juni 2021 zu erwarten seien, wenn das Gesamtkonzept vorgestellt werde.